Blutdruckkrise und hypertensiver Notfall
Bluthochdruck ist die häufigste internistische Erkrankung. Ab einem Blutdruck größer als 140/90 gilt ein Blutdruck als zu hoch. Nicht selten haben Patienten aber auch abrupte Blutdruckanstiege auf deutlich höhere Werte.
In solchen Fällen spricht man von einer „Hypertensiven Krise“ (Bluthochdruckkrise), die umgehend behandelt werden muss. Es drohen sonst schwere Organschäden, wie Herzinfarkt, Nierenversagen oder Schlaganfall.
Blutdruckkrise
Ab Blutdruckwerten von etwa 180/120 mmHg bei dem nicht gleichzeitig ein akuter Organschaden festgestellt wird, spricht man von einer „Blutdruckkrise“. Mithilfe blutdrucksenkender Medikamente lässt sich diese Krise behandeln.
Betroffen sind meist Patienten, bei denen bereits ein Bluthochdruck bekannt ist oder bei denen die aktuelle Behandlung noch nicht optimiert wurde. Risikofaktoren, wie Übergewicht, koronare Herzerkrankungen, unregelmäßige ärztliche Kontrollen oder Veränderungen in einer blutsenkenden Therapie begünstigen eine hypertensive Krise. Das Absetzen von Blutdrucktabletten (antihypertensiven Medikamenten), übermäßiger Alkoholkonsum (auch ein Entzug) oder auch anabole Steroide sind mögliche Auslöser einer Blutdruckkrise.
Hypertensiver Notfall
Ab Blutdruckwerten von etwa 230/130 mmHg oder einer drohenden oder bereits stattgefundenen Schädigung von Organen wie z.B. Herz, Hirn oder Niere spricht man von einem „hypertensiven Notfall“. Diese Form der Bluthochdruckkrise kann lebensbedrohlich sein.
Entstehung einer Bluthochdruckkrise
Es gibt mehrere Mechanismen, die die Entstehung einer „Hypertensiven Krise“ (Bluthochdruckkrise) begünstigen, und doch ist deren Entwicklung unklar. Vor allem die Störung der Endothelfunktion (innere Gefäßwandauskleidung), eine übermäßige Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Syslems (RAAS) und auch entzündliche Gefäßveränderungen sind als Hebel für Bluthochdruckkrise beobachtet worden.
Auswirkungen von Bluthochdruckkrisen
Aufgrund moderner blutdrucksenkender Medikamente hat die Sterblichkeit durch hypertensive Krisen deutlich abgenommen.
Europäische Daten zeigen aber immer noch eine etwa 4%ige Sterblichkeitsrate innerhalb von 30 Tagen bei Patienten, die wegen einer hypertensiven Krise stationär aufgenommen und mit Medikamenten intravenös behandelt wurden. Patienten mit einer überstandenen hypertensiven Krise haben innerhalb von 90 Tagen eine Chance von 29% erneut eine hypertensive Krise zu bekommen, die zu einem Krankenhausaufenthalt führt.
Hauptkomplikationen bei hypertensiver Krise sind akuter Schlaganfall, Hirnblutung, akutes Nierenversagen, akute Netzhautprobleme, einer dekompensierten Herzinsuffizienz, Lungenödem, Herzinfarkt oder auch eine Aortendissektion (Einriss in der inneren Gefäßwand der Hauptschlagader).
Therapie des hypertensiven Notfalls
Liegt bereits ein Endorganschaden vor, ist es essenziell diesen zu behandeln und die drohende Lebensgefahr zu minimieren. Nach einer initialen Blutdruck-Senkung wird versucht, den Blutdruck über einen Zeitraum von 24 – 48 Stunden langsam auf normale Blutdruckwerte (140 mmHg) zurückzuführen.
Hypertensive Krise - keine Zeit verlieren
Hypertensive Krisen sind häufige Gründe für Behandlungen in Notfallambulanzen oder Krankenhäusern. Ein hypertensiver Notfall mit begleitendem Endorganschaden muss schnellstmöglich behandelt werden.
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