Bluthochdruck gefährdet die Nieren
Bluthochdruck ist die häufigste chronische Erkrankung. Zu hoher Blutdruck schädigt nicht nur Herz und Gefäße sondern auch andere Organe, insbesondere die Nieren.
Nach Diabetes mellitus ist Bluthochdruck die zweithäufigste Ursache für ein Nierenversagen. Die Blutdruckeinstellung ist also auch aus Vorsorge vor Nierenerkrankungen wichtig.
Die Aufgabe der Nieren ist, Giftstoffe aus dem Blut zu filtern. Zu hoher Blutdruck zieht auch die kleinen Blutgefäße der Niere in Mitleidenschaft und die Nierenfunktion nimmt ab. Sehr häufig bemerken die Betroffenen diesen schleichenden Vorgang erst spät - oder zu spät. Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Überwässerung und Übelkeit weisen auf bestehende Nierenschäden hin.
Nierenerkrankungen und Bluthochdruck
Die Ursachen von Nierenerkrankungen und Bluthochdruck sind wechselseitig, weil die Nieren auch den Blutdruck regeln. Bluthochdruck kann zu Nierenversagen führen, denn die Nieren sind Entgiftungsorgan und Produktionsstätte von Hormonen für die Blutbildung und den Knochenaufbau. Auch kontrollieren sie den Blutdruck, der körpereigenen Salze und das Wasser. Somit sind Bluthochdruck-Patienten gleichzeitig auch potenzielle Nierenpatienten und Nierenpatienten sind meist auch Bluthochdruck-Patienten.
Nierenschutz durch Blutdrucksenkung
Bluthochdruck macht die Nieren krank, Blutdrucksenker entfalten eine zusätzliche nierenschützende Wirkung. Routinemäßige Blutdruckmessungen sind daher gleichzeitig auch aktiver Nierenschutz. Ist der Blutdruck im Normalbereich (120/80 - 130/85 mmHg) ist das gut für die Nieren, bei Werten ab 140/90 mmHg muss eine medikamentöse Senkung erfolgen.
Die Senkung des Hochdrucks ist daher für Nierenpatienten obligat, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern.
„Geben Sie Acht auf Ihre Nieren"
Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie hat unter dem Titel „Geben Sie Acht auf Ihre Nieren" Maßnahmen zum Nierenschutz für gesunde Menschen empfohlen. Menschen mit geschädigten Nieren sollten noch weitere Maßnahmen beherzigen. Nierenpatienten achten besonders auf die Eiweißzufuhr, weil man häufig zu viel Eiweiß zu sich nimmt. Manche Eiweiß-Abbauprodukte jedoch zählen zu den Substanzen, die bei fortschreitender Niereninsuffizienz nicht mehr gut ausgeschieden werden. Zu hohe Eiweißzufuhr können dann zu einem Anstieg der Gift- und Abbauprodukte im Blut führen. Nierenspezialisten und eine kompetente Ernährungsberatung können das richtige Maß an Eiweißzuführung bestimmen.
Woran erkennt man, ob die Nieren bereits geschädigt sind?
Für Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen haben ist ein regelmäßiger Gesundheitscheck Kompletter Gesundheitscheck / Check-Up (lunow.de) von besonderer Bedeutung.
Der Arzt sucht mithilfe von Urinuntersuchungen gezielt nach dem Eiweiß „Albumin“. Normalerweise finden sind nur geringe Mengen dieses Eiweißes im Urin, da es gesunde Nieren verarbeiten. Je mehr Albumin sich jedoch im Urin befindet, umso schlechter ist bereits die Filterfunktion der Nieren. Man weiß heute, dass das Fortschreiten der Nierenerkrankung mit dem Ausmaß der Eiweißmenge im Urin zusammenhängt. Kranke Nieren scheiden mitunter wertvolle Stoffe aus, die der Körper normalerweise wieder verarbeitet. Sie halten aber harnpflichtige Stoffe zurück, die eigentlich ausgeschieden werden sollen. Die Konzentration dieser harnpflichtigen Substanzen steigt dann im Blut an und die Giftstoffe schädigen den Körper.
Maßnahmen bei Nierenversagen
Wenn die Funktion der Nieren verloren gegangen, muss eine Nieren-Ersatztherapie (Dialyse oder Nierentransplantation) eingeleitet werden. Es gibt zwei unterschiedliche Dialyseverfahren, die Hämodialyse und die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse).
Bei der Hämodialyse leitet eine Pumpe das Blut durch einen Dialysator außerhalb des Körpers, der dabei harnpflichtige Substanzen, Mineralstoffe, überflüssiges Wasser und Abbauprodukte herausfiltert. Für dieses Verfahren der Dialyse muss minütlich 200 bis 300 ml Blut entnommen. Das wird dreimal pro Woche über vier bis fünf Stunden in einem Dialysezentrum durchgeführt.
Bei der Bauchfelldialyse nutzt man die natürliche Membraneigenschaften des Bauchfells (Peritoneum). Das Peritoneum ist eine dünne, gut durchblutete Haut, die den gesamten Bauchraum ausfüllt und auch die Darmschlingen überzieht. Sie hat eine Größe von 1 bis 2 m2. Der Patient füllt selbst über einen operativ angelegten Katheter zwei Liter einer sterilen Spüllösung (Dialysat) in die Bauchhöhle. Die auszuscheidenden Substanzen gelangen vom Blut durch das Bauchfell in die Spüllösung. Die Spülflüssigkeit wird nach einigen Stunden über den Katheter abgelassen.
Eine Nieren-Transplantation ist aus medizinischer Sicht das beste Verfahren, da der Patient eine neue funktionierende Niere erhält. Jedoch müssen die Betroffenen jedoch oft jahrelang auf einen „geeigneten Spender“ warten. Die Politik versucht durch unterschiedlichste Maßnahmen diese Wartezeiten zu verkürzen.
Vorsorgen ist besser
Die Nieren nehmen oft Schaden – oft unbemerkt von den Betroffenen. Deshalb sollten gerade Blutdruckpatienten ihre Nieren dadurch schützen, dass sie ihren Blutdruck im Normalbereich halten. Regelmäßige Kontrollen und zuverlässige blutdrucksenkenden Medikamente sind die probaten Maßnahmen.