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COVID-19 und Bluthochdruck

Erstellt am Montag, 31 Mai 2021.

COVID-19 und Bluthochdruck

Bluthochdruck ist ein Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion.  Bluthochdruck ist jedoch nur dann ein COVID-19-Risikofaktor, wenn er nicht behandelt wird. Menschen, die ihre Blutdruckwerte durch Lebensstilumstellungen oder mit einer medikamentösen Therapie in den Griff bekommen, müssen hingegen kein höheres Risiko befürchten.

Mit Beginn der Pandemie waren es vor allem ältere Menschen über 75 oder 80 Jahre, die schwer erkrankten. Das hatte dazu geführt, dass man zunächst die Älteren schützen wollte und gleichzeitig sie als Hauptrisikogruppe isolierte. Auch wollte man so die Anzahl der Patienten niedrig halten, die intensivmedizinisch betreut werden mussten. Da jedoch jeder zweite Bürger über 6o-jährig unter Bluthochdruck leidet, war Bluthochdruck dann auch eine häufige Vorerkrankung bei den Menschen, die wegen COVID-19 stationär aufgenommen wurden. 

Menschen mit Bluthochdruck, die an Covid-19 erkranken, müssen mit zusätzlichen Schwierigkeiten rechnen. 

Ob jedoch Bluthochdruck eine Folge der Covid-19-Erkrankung ist, oder aber ob ein schon bestehender Bluthochdruck die Folgen von Covid-19 verstärken, ist bislang noch nicht eindeutig geklärt. Die gemachten Erfahrungen bestätigen zumindest, Bluthochdruck ist ein Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe, jedoch vornehmlich für Menschen, die ihren Bluthochdruck nicht gut eingestellt haben. 

In der Folge der dritten Welle der Pandemie ergab sich, dass die Intensivstationen wieder stärker belastet wurden, obwohl die Älteren mittlerweile weitgehend durchgeimpft sind. Neue und aggressivere Virusmutationen infizieren auch jüngere Menschen schwer. Viele derer, die stationär wegen COVID-19 aufgenommen werden mussten, sind zwischen Mitte 50 und 60 Jahre alt. 

Damit haben sich auch die Risikoprofile verändert. Das ursprüngliche Virus hat vor allem für schwere Krankheitsverläufe bei alten und vorerkrankten Menschen gesorgt - mit den neuen Virusvarianten hat sich das aber geändert. Hat man zu Beginn der Pandemie angenommen, Bluthochdruck könne das Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken, deutlich erhöhen, so ist das heute nicht mehr so aufrecht zu erhalten.

Ende des letzten Jahres wurden Ergebnisse einer experimentellen Studie veröffentlicht, die daraufhin deuteten, dass Bluthochdruck durchaus ein wesentlicher Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe sein könnte, vor allem aber, wenn er nicht medikamentös behandelt wird. Die Studie zeigte nämlich, dass die medikamentöse Blutdrucktherapie sich positiv auswirken kann, wenn zum Beispiel „ACE-Hemmer“ eingesetzt wurden. Dann konnte das erhöhte Risiko für schwere COVID-19-Erkrankungen nahezu auf das „normale“ Niveau von Menschen ohne Bluthochdruck abgesenkt werden. 

Bluthochdruck ist demnach nur dann ein COVID-19-Risikofaktor, wenn er nicht behandelt wird. Menschen, die ihre Blutdruckwerte durch Lebensstilumstellungen oder mit einer medikamentösen Therapie in den Griff bekommen, müssen hingegen kein höheres Risiko befürchten.

Bluthochdruck und Covid-19-Impfung

Bluthochdruck-Patienten stellen sich die Frage, ob sie sich bedenkenlos gegen SARS-CoV-2 impfen lassen sollen oder ob sie mit Schwierigkeiten rechnen müssen. 

„Hypertoniker“ sollten sich also impfen lassen. Das gilt insbesondere, wenn der Blutdruck bei den Betroffenen medikamentös nur schlecht eingestellt werden kann und die Blutdruckzielwerte von unter 140/90mmHg nicht erreicht werden können. Denn dann besteht das erhöhte Risiko für schwere COVID-19-Verläufe.

Es gibt keine Hinweise dafür, dass der Impfschutz bei Bluthochdruck-Patienten geringer ist. Auch weist nichts darauf hin, dass es bei Menschen mit Bluthochdruck häufiger zu Impffolgen oder Nebenwirkungen kommt als bei anderen.

Bluthochdruck und Hirnvenen-Thrombosen

Im Zusammenhang mit der Verimpfung von AstraZeneca Vakzinen sind vereinzelt Hirnvenen- und Hirnsinusthrombosen bekannt geworden. Diese sind jedoch auf eine spezifische gestörte Blutgerinnung im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 zurück zu führen. Sie sind nicht das Resultat von Gefäßschäden wie bei Schlaganfällen. 

Ein Schlaganfall entsteht durch Bluthochdruck, indem ein Gefäß platzt und es dadurch zu einer Hirnblutung kommt, ein „hämorrhagischen Schlaganfall“ also. Auch der „ischämische Schlaganfall“, die häufigere Form eines Schlaganfalls, wird durch Bluthochdruck begünstigt. Dabei handelt es sich um einen Gefäßverschluss. 

Das Risiko, dass sich Verkalkungen an der Gefäßwand durch erhöhten Blutdruck lösen und dann das Gefäß verstopfen, ist höher als bei blutdruckgesunden Menschen. Als Auswirkung einer Covid-19-Impfung ist das bislang nicht bekannt.

 

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