Als Fettleber (Steatosis hepatis) bezeichnet man eine Erkrankung der Leber mit i.d.R. reversibler Einlagerung von Fett in den Leberzellen (Hepatozyten).
Bei diesen Fetten handelt es sich überwiegend um Neutralfette wie Triglyceride und Phospholipide, die in Form von Fettvakuolen in der Leber gelagert werden.
Von einer Fettleber sprechen Mediziner, wenn mehr als 50% der Hepatozyten von der Verfettung betroffen sind oder das Gewicht des Fetts in der Leber mehr als 10% ihres Gesamtgewichts ausmacht.
Ursache für die Fetteinlagerung ist z. B. übermäßiger Alkoholkonsum, der die Membran der Leberzelle schädigt. Dies hat Veränderungen im Stoffwechsel zur Folge: Die Fettabsonderung (Sekretion) aus den Leberzellen ist gestört und die Fette sammeln sich in den Leberzellen an.
Zwar gehört es neben dem Abbau von Schadstoffen zu den wesentlichen Aufgaben der Leber, Fette zu speichern, um sie bei Bedarf wieder für den Körper bereitzustellen. Muss die Leber jedoch mehr Gifte verarbeiten oder mehr Fette aufnehmen, als sie abbauen oder speichern kann, lagert sich überschüssiges Fett in ihrem Gewebe ab. Dies gilt vor allem auch für die Aufnahme von schnell verfügbaren Kohlenhydraten. Sie werden in der Leber zu Fett umgewandelt und gespeichert. Besteht dieser Kalorienüberschuss auf Dauer fort, setzt eine krankhafte Strukturveränderung der Leber zur Fettleber bzw. Steatosis hepatis (Steatose = Verfettung, griech. hepar = Leber) ein.
Weitere Ursachen neben der Überernährung (Hyperalimentation) können Medikamente, Toxine und andere Gifte sein, ebenso Diabetes mellitus, Schwangerschaft und Eiweißmangel.
Der Übergang zur Fettleber ist fließend
Der Übergang von einer gesunden Leber zur Fettleber ist fließend. Da dieser Prozess meist keine Beschwerden verursacht, wird eine Fettleber oft erst im Zuge einer Check-up-Untersuchung mittels Ultraschall festgestellt. Auch die Leberwerte einer Fettleber lassen isoliert betrachtet nicht immer eine eindeutige Diagnose zu.
Die Fettleber an sich ist keine Krankheit, sondern eine Begleiterscheinung anderer Grunderkrankungen, etwa der Alkoholkrankheit oder des Diabetes mellitus. Aber sie ist ein Gesundheitsrisiko, das stark unterschätzt wird. Wird die Fettleber von Entzündungsprozessen heimgesucht, spricht man von einer Steatohepatitis oder Fettleber-Hepatitis. Mit ihr wächst die Gefahr von ernsten Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs.