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Schilddrüse

In der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Jod und Schilddrüsenhormonen

Schwangere brauchen durch die Zunahme vieler Stoffwechselvorgänge 30-50 % mehr Schilddrüsenhormone.

Patientinnen mit einer Schilddrüsenvergrößerung (Struma diffusa) oder mit Schilddüsenknoten (Struma nodosa) müssen deshalb auf eine ausreichende Jodzufuhr achten. Die Schilddrüse braucht Jod, um die Schilddrüsenhormone T3 und T4 produzieren zu können. Schwangere brauchen etwa 230 µg Jod pro Tag, so dass in der Regel die zusätzliche Einnahme von Jodtabletten sinnvoll ist. Bei Schwangeren mit Hashimoto-Thyreoiditis gibt es unterschiedliche Empfehlungen zur Jodzufuhr. Durch eine zu hohe Jodzufuhr kann die Schilddrüsenentzündung sich verschlimmern. Auf der anderen Seite steht die Gefahr  negativer Folgen einer zu geringen Jodzufuhr für das ungeborene Kind. Wir empfehlen in diesen Fällen die individuelle Jodversorgung durch die Bestimmung des Jods im Urin zu messen. Allerdings kann mit dieser Messung die Jodversorgung der Schwangeren nur tendenziell erfasst werden. Deshalb raten wir Schwangeren und Patientinnen mit Kinderwunsch dazu, ihre Jodzufuhr zu erhöhen. Es besteht zwar die potentielle Gefahr, dass sich dadurch die Schilddrüsenentzündung verschlechtert. Dies stellt aber bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen und entsprechender Anpassung der Thyroxindosis in der Regel kein wirkliches Problem dar. Die Auswirkungen einer zu geringen Jodzufuhr für das Kind können aber fatal sein und oft erst nach der Geburt festgestellt werden. Untersuchungen konnten zeigen, dass die Intelligenz des Kindes, gemessen anhand des Intelligenzquotientens und anhand der Lesefähigkeit sowie des Leseverständnisses eindeutig von der Jodversorgung der Mutter, insbesondere im 1. Drittel der Schwangerschaft, abhängig ist. Während der Schwangerschaft sind Laborkontrollen alle 4 Wochen sinnvoll.

Schilddrüse Schwangerschaft: Jod und Schilddrüsenhormone für Schwangere empfohlen von Schilddrüsenspezialist Praxisklinik Bornheim bei Köln / BonnWichtig ist auch, dass die Hormondosis frühzeitig angepasst wird und dies nicht erst geschieht, nachdem eine Unterfunktion der Schilddrüse in den Laborwerten nachgewiesen wurde. Nur so kann verhindert werden, dass das ungeborene Kind  über einen längeren Zeitraum einer mütterlichen Schilddrüsenunterfunktion ausgesetzt wird.  Wir empfehlen deshalb, sofort beim Feststellen der Schwangerschaft die Thyroxindosis um 25 µg  zu erhöhen  Nach unserer Erfahrung sollten die Schilddrüsenwerte während der Schwangerschaft  wie folgt sein: T3 und T4 im Normbereich sowie TSH zwischen 0,3 und 1,0.

Eine Schwangerschaft vermindert die Symptome einer Hashimoto-Thyreoiditis

Auf der anderen Seite führt eine Schwangerschaft  bei Patientinnen mit Hashimoto-Thyreoiditis meist zu einem Rückgang der Beschwerden. Während der Schwangerschaft wird besonders das sogenannte Schwangerschaftshormon Progesteron gebildet. Progesteron führt zu einer Abschwächung des Immunsystems. Es ist aus verständlichen Gründen sinnvoll,  dass während der Schwangerschaft Fremdes (wie z. B. das ungeborene Kind) nicht mehr in gleicher Weise als fremd wahrgenommen wird. Die Symptome der Hashimoto-Thyreoiditis werden deshalb während der Schwangerschaft geringer.

Schilddrüsen-Antikörper schädigen das ungeborene Kind nicht

Die Antikörper von Müttern mit Hashimoto-Thyreoiditis werden zwar über die Plazenta übertragen. Diese Antikörper können die gesunde Schilddrüse des Kindes aber nicht angreifen, da sie nicht in die Schilddrüsenzellen des Kindes kommen. Deshalb haben hohe Schilddrüsen-Antikörper keine Auswirkungen auf das Kind.

Reduktion der Hormondosis nach der Entbindung

Nach einer Geburt sollte die Schilddrüsendosis sofort um 25 µg gesenkt werden. Auch nach der Schwangerschaft sollten für ein halbes Jahr etwa alle 4 Wochen die Schilddrüsenwerte kontrolliert werden, da es nach einer Schwangerschaft durch den Rückgang des Progesterons nicht selten durch Hashimoto-Schübe zu einer Zunahme der Symptome kommt, die dann kurzfristige Kontrolluntersuchungen erforderlich machen.

Stillen bei Hashimoto-Thyreoiditis unbedenklich

An Hashimoto-Thyreoiditis erkrankte Mütter können ihre Kinder stillen, da nur die Vormilch in den ersten Wochen des Stillens Schilddrüsenantikörper enthält, diese Mengen sind jedoch klein. Sie können beim Kind keine chronische Hashimoto-Thyreoiditis verursachen.
Stillen erhöht den Bedarf an Thyroxin. Nach dem Abstillen muss die Dosis des Thyroxins meistens gesenkt werden.

Thyreoiditis im Anschluss an eine Schwangerschaft (Postpartale Thyreoiditis)

In den ersten sechs Monaten nach der Entbindung erkranken etwa 10 % der Frauen erstmals  an einer Schilddrüsenentzündung. Diese auch als postpartale Thyreoiditis bezeichnete Form der Hashimoto-Thyreoiditis führt häufig nicht zu einer anhaltenden Schilddrüsenfunktionsstörung. Dennoch sollten die Schilddrüsenwerte auch in diesen Fällen jährlich überprüft werden.

Optimale Schilddrüsenwerte während einer Kinderwunschbehandlung

Bei einer Kinderwunschbehandlung sollten T3 und T4 im Normbereich sein, wobei   das T4  dabei eher im oberen Normbereich liegen sollte. Der TSH-Wert wird von uns bei Kinderwunsch meist zwischen 0,3 und 1,0 eingestellt.Diese TSH-Werte streben wir auch während der Schwangerschaft an.

 

 

Auch heute noch leiden etwa 35 % der deutschen Bevölkerung an einer Schilddrüsenvergrößerung, wobei Frauen viermal häufiger betroffen sind als Männer.

Schilddrüsenvergrößerung – Struma diffusa: Ursachen, Symptome, Therapien erklärt von Schilddrüsenspezialist Praxisklinik Bornheim bei Köln / Bonn

Hauptursache für die  Schilddrüsenvergrößerung (Struma diffusa) ist Jodmangel in der Ernährung.

Natürliches Jod befindet sich nur im Boden. Weil am Ende der Eiszeit durch die abschmelzenden Gletscher das Jod aus der Erde ausgeschwemmt wurde, gilt Deutschland als potentielles Jodmangelgebiet.
Die Schilddrüse benötigt Jod, um die Schilddrüsenhormone T4 und T3 bilden zu können. Wenn nicht ausreichend Jod zur Verfügung steht, versucht die Schilddrüse durch Größenwachstum einem Hormonmangel entgegen zu wirken. Bei einem gleichmäßigen Wachstum der Schilddrüse entsteht eine Struma diffusa, bei unregelmäßigen Wachstum eine Struma nodosa (Schilddrüsenknoten).

Typische Symptome einer Schilddrüsenvergrößerung sind ein Engegefühl im Halsbereich.

Patienten tragen z. B. nur ungerne Rollkragenpullover oder Halsketten. Eine Schilddrüsenvergrößerung kann aber auch völlig symptomlos bleiben und die Erkrankung wird nur zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt.

Da der Jodmangel als Hauptursache für Vergrößerungen der Schilddrüse gilt, ist eine ausreichende Jodzufuhr die wichtigste Therapiemaßnahme.

Patienten mit einer Schilddrüsenvergrößerung sollten deshalb Jodsalz verwenden und möglichst zweimal pro Woche Seefisch oder Sushi essen. Wenn hierdurch die Jodzufuhr nicht ausreichend gewährleistet werden kann, ist die zusätzliche Einnahme von Jodtabletten sinnvoll. Falls diese Maßnahmen nicht reichen,kann über einen begrenzten Zeitraum von 18 Monaten die zusätzlich Therapie mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin in Erwägung gezogen werden.  

In den letzten Jahren es zu einem starken Anstieg der Schilddrüsenentzündungen (Hashimoto-Thyreoiditis) gekommen. Da Patienten mit einer Hashimoto-Thyreoiditis  nicht zu große Jodmengen zu sich nehmen sollten, ist es von großer Bedeutung bei den Kontrolluntersuchungen einer Struma diffusa (Schilddrüsenvergrößerung) oder Struma nodosa (Schilddrüsenknoten) den Übergang in diese Autoimmunerkrankung frühzeitig zu erfassen.

 

 
 

Zentrum für Schilddrüsenerkrankungen in Bornheim (Köln/Bonn) und im MVZ Bonn

In einer früheren Studie ging man davon aus, dass etwa jeder dritte Deutsche an einer Erkrankung der Schilddrüse leidet. Neuere Ergebnisse zeigen, dass der Anteil aller Schilddrüsenerkrankungen inzwischen auf nahezu 50% der Bevölkerung angestiegen ist. Waren es in der Vergangenheit vor allen Dingen durch Jodmangel verursachte Vergrößerungen und/oder Knotenbildungen der Schilddrüse, nehmen in den letzten Jahren vor allen Dingen Schilddrüsenentzündungen (Hashimoto-Thyreoiditis) durch ein fehlgeleitetes Immunsystem zu. Im eigentlichen Sinne handelt es sich dabei aber nicht um eine Erkrankung der Schilddrüse, sondern um eine Erkrankung des Immunsystems, deren Häufigkeit in allen Bereichen der Medizin zunimmt. Zur Webseite von unserem Schilddrüsenzentrum kommen Sie hier: www.schilddruesenzentrum-bonn.de

Diagnose und Therapie von Erkrankungen der Schilddrüse

Die Fachärzte im Zentrum für Schilddrüsenerkrankungen in Bornheim nahe Köln und Bonn und im MVZ am St.-Marien-Hospital in Bonn beschäftigen sich seit über 35 Jahren intensiv mit Erkrankungen der Schilddrüse. Wir bieten Ihnen Informationen zu Ursachen / Auslösern, Symptomen und Therapie-Möglichkeiten bei Erkrankungen der Schilddrüse.

FUNKTION DER SCHILDDRÜSE

Schilddrüse Ansicht & Lage © lom123 / fotolia.comDie Schilddrüse ist zwar ein kleines Organ bzw. Hormondrüse, sie hat jedoch auf viele andere Organe des Körpers einen großen Einfluss, sodass Erkrankungen der Schilddrüse oft zu einer Vielzahl von Symptomen und Beschwerden führen. Durch die von der Schilddrüse produzierten Hormone T3 und T4 werden zahlreiche Funktionen im Körper gelenkt, wie der Stoffwechsel, Herz und Kreislauf, Magen und Darm sowie Nerven und Muskeln. Für die Ausschüttung von T3 und T4 wiederum ist das TSH (T = Thyroidea/Schilddrüse, S = Stimulierendes, H = Hormon) aus der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) zuständig.

Die Schilddrüse sitzt im vorderen Teil des Halses in Höhe des Kehlkopfes. Rechts und links neben der Luftröhre liegen ihre beiden Drüsenlappen.

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