Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) gehört zu der Komplementären und Alternativen Medizin.
Ein sehr wichtiger Aspekt der TCM ist die Prävention – wobei die Balance aller Aspekte des menschlichen Körpers aufrechterhalten wird. Der Patient lernt, wie sein Lebensstil, seine Taten, Gedanken und Gefühle zu seiner Gesundheit bzw. zu seiner Krankheit beitragen können. Denn das reibungslose Zusammenspiel aller Organsysteme ist auch abhängig von einem gesunden Geist und einer gesunden Seele.
Die Traditionelle Chinesische Medizin beruht auf einer jahrtausendealten Philosophie, die den menschlichen Körper als Mikrokosmos eines größeren Makrokosmos, dem Universum, sieht. „Dieser Mikrokosmos bildet selbst wieder eine Einheit aus verschiedenen Organsystemen, die alle in Wechselwirkung miteinander stehen“, erklärt Dr. Reinhold Lunow, Internist und Ärztlicher Leiter der Praxisklinik Bornheim, und die Spezialistin für Traditionelle Chinesische Medizin Dr. Eva Berghof-Datzer. Basis dieser ganzheitlichen Medizin sind folgende drei Grundannahmen über die Beschaffenheit der Welt, die im Standardwerk der Chinesischen Medizin „Di Nei Jing“ (Inner Canon of the Yellow Emperor) dokumentiert sind:
- Yin und Yang: Zwei gegensätzliche, jedoch sich ergänzende Kräfte bestimmen die Welt und alles Leben.
- Jedem Lebenwesen ist eine Lebenskraft inne, die Qi genannt wird und durch den Körper über sogenannte Meridiane fließt. Die Gesundheit ist abhängig von der Aufrechterhaltung des ungehinderten Flusses des Qi.
- Bei der Diagnose unterscheidet der Arzt zwischen bestimmten Prinzipien, um Symptome zu erkennen und Krankheitszustände zu kategorisieren: Kälte/Wärme, Innen/Außen, Yin/Yang (die Hauptkräfte) und die fünfe Elemente: Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz. Letztere entsprechen auch bestimmten Organsystemen im Körper.
„So orientiert sich die Diagnose beispielsweise an einer Vielzahl von Wärme- und Kältezuständen. Eine Störung des Kälte-Wärme-Systems liegt u.a. vor, wenn jemand ständig unter kalten Füßen leidet“, verdeutlich Dr.Berghof-Datzer. Die Erfassung des Gesundheitszustandes eines Menschen erfolgt mit allen Sinnen. Der Arzt betrachtet den Patienten (z.B. die Zunge: Zungendiagnose), er hört (Stimme) und riecht, befragt und tastet (z.B. den Puls an verschiedenen Stellen: Pulsdiagnose).
Das Individuum steht im Mittelpunkt des ganzheitlichen Ansatzes
Eine Behandlung bei der TCM orientiert sich am einzelnen Menschen, d.h., gleiche Symptome können bei unterschiedlichen Personen zu verschiedenen Therapien führen. Moxibustion (Abbrennen von Käutern über äußeren Reizpunkten), evtl. Ernährungsempfehlungen (Diätetik) und Arzneien (häufig Dekokte, d.h. wässrige Arzneilösungen, gewonnen durch das Abkochen von verschiedenen Substanzen – vorwiegend auf pflanzlicher Basis, aber auch mit mineralischen und tierischen Bestandteilen) sind wichtige Elemente in der Chinesischen Medizin. „Lassen Sie sich von uns beraten, wenn Sie eine ganzheitliche Behandlung nach Tradition der Chinesischen Medizin wünschen“. Kräuter- und andere Extrakte aus China enthalten oft sehr wirkungsvolle Substanzen, die aber unsachgemäß angewendet gefährlich sein können. Keinesfalls sollten Patienten sich daher über das Internet chinesische Produkte zur Selbstbehandlung besorgen, da sie teilweise verunreinigt (u.a. mit Pestiziden oder Schwermetallen) oder falsch zubereitet sind, oder es zu unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann“, warnt der Ärztliche Leiter der Praxisklinik Bornheim. TCM-Drogen werden nach aktueller allgemeiner Rechtsauffassung beim Import nicht als Arzneimittel betrachtet (nur Drogengranulate) und unterliegen als Roh- und Grundstoffe deshalb nicht so strengen Kontrollen. Chinesische Trockenextrakte und Ähnliches erhalten den Arzneimittelstatus erst in der Apotheke im Rahmen der Apothekenrezeptur (auf Rezept eines Verordners).
Unser TCM-Angebot für Sie
In der Praxisklinik Bornheim, Nähe Köln-Bonn, behandeln wir u.a. folgende Erkrankungen mithilfe asiatischer Heilmittel und Methoden:
- Chronische Schmerzzustände am gesamten Bewegungsapparat (Wirbelsäule, Schultergelenke, Ellenbogengelenke, Hüft- und Kniegelenke)
- Migräne und chronische Spannungskopfschmerzen
- Erschöpfungszustände
- Infektanfälligkeit
- Allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen und Asthma bronchiale
- Schlafstörungen
- Verdauungsbeschwerden
- Beschwerden in den Wechseljahren
TCM-Behandlung zeigte nachhaltige Erfolge
Laut einer Verlaufsbeobachtung an fast 1.500 stationär behandelten Patienten in der Klinik Steigerwald bei Würzburg kann TCM bei Patienten mit Beschwerden des Bewegungsapparats, z.B. Schmerzen in Gelenken, Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Störungen der Temperatur-Regulation, Schmerzen im Kopf- und Nackenbereich, Nervosität, innere Unruhe, Störungen des Verdauungssystems, Schlafstörungen, Erkrankungen der Sinnesorgane, Immunstörungen, Allergien, Entzündungen, neurologischen Erkrankungen, Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems, Depressionen, Atemwegserkrankungen, Gefäßerkrankungen, Problemen im Hormonhaushalt, Angstzuständen, Panik, Hirnleistungsstörungen, Hauterkrankungen, Essstörungen, Nieren- und Blasenerkrankungen, Problemen mit den Zähnen und dem Kiefer, Stoffwechselerkrankungen sowie bei Suchtkranken (Medikamenten, Nikotin, Alkohol, Drogen) messbare, nachhaltige Erfolge erzielen. Der verbesserte Gesundheitszustand hielt bei vielen Patienten auch bis zu zwei Jahre nach der Klinikentlassung an. Demnach berichteten 72% aller Patienten auch nach 24 Monaten von einer leichten bis deutlichen Besserung ihrer stationär mit TCM behandelten Probleme.
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