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Herzschwäche - häufigste Ursache für Krankenhauseinweisung

Erstellt am Sonntag, 22 Dezember 2019.

 Herzschwäche - häufigste Ursache für Krankenhauseinweisung

Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist mittlerweile die häufigste Ursache für einen Krankenhausaufenthalt.

Was können Betroffene zur Therapie dieser schweren Erkrankung beitragen ?

Patienten mit einer Herzschwäche kennen es, belastungsbedingte Kurzatmigkeit und reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit. Dagegen kann man selbst etwas tun. Regelmäßige körperliche Aktivitäten und ein entsprechendes Training sind ebenso wichtig wie eine angepasste gesunde Kost. 

Ein solches bewussteres Verhalten hat zum Rückgang der Sterblichkeitsrate von Herzinsuffizienz-Patienten beigetragen, aber auch eine verbesserte medikamentöse Therapie und neue Behandlungsmöglichkeiten haben diese Entwicklung positiv beeinflusst. 

Bei den Ursachen für die Herzschwäche ansetzen

Die koronare Herzkrankheit (KHK) (häufiger bei Männern) und Bluthochdruck (häufiger bei Frauen) werden in westlichen Ländern für etwa 70-90% der Fälle von Herzinsuffizienz verantwortlich gemacht.

Medikamente, körperliches Training, gesunde Ernährung sowie psychosoziale Betreuung sind Bestandteile des Therapiekonzeptes bei Herzinsuffizienz.

Auch Rehabilitation und Prävention können zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Häufig wird eine depressive Stimmungslage als Begleitproblematik festgestellt, was zusätzlich eine psycho-soziale Betreuung angesagt erscheinen lässt.

Jede Minimierung der Herz-Kreislauf Risikofaktoren trägt zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen.

Körperliche Aktivität und Training bei Herzinsuffizienz

Ein gut strukturiertes, langfristig angelegtes und durch geschultes Fachpersonal geleitetes Training sollte vermehrt körperliche Aktivitäten in den Alltag und die Freizeit eingebaut werden.

Zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei Herzinsuffizienz-Patienten ist ein individuell angepasstes moderates aerobes Ausdauertraining empfehlenswert. Es sollte zunächst mit einer niedrigen bis moderaten Intensität und kurzer Belastungsdauer gestartet werden. Bei guter Belastungstoleranz sollte zunächst die Belastungsdauer verlängert und dann die Intensität allmählich erhöht werden. 

Ein individuell angepasstes niedrig bis moderat dosiertes dynamisches Krafttraining gilt bei Herzinsuffizienz-Patienten als sicher und effektiv und kann in Ergänzung zum aeroben Ausdauertraining empfohlen werden. Hierdurch kann eine Verbesserung der Muskelkraft und der Mobilität sowie der Lebensqualität erzielt werden. 

Ergebnisse einer kürzlich publizierten Untersuchung haben gezeigt, dass schon eine höhere Aufnahme von Sauerstoff das Befinden der Herzinsuffizienz-Patienten erheblich verbessern kann. In jedem Fall sollte im Vorfeld die individuellen Belastungsmöglichkeit durch einen Gesundheitscheck inklusive Belastungs-EKG festgestellt und für ein künftiges Training berücksichtigt werden. 

Aktive Alltags- und Freizeitgestaltung

Patienten sollten lernen, Belastungs-Symptome zu erkennen und ihre Bedeutung für die Belastungsintensität abzuschätzen. Das hilft, die Belastbarkeit und Belastungsgrenzen realistisch einzuordnen. Ergebnisse erst kürzlich publizierter Metaanalysen zeigen, dass durch trainingsbasierte Rehabilitation eine signifikante Senkung der Krankenhaus-Aufnahmerate, eine Verbesserung der Lebensqualität, und der Mobilität sowie eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit erzielt werden kann. 

Die Rolle der Ernährung bei Herzinsuffizienz 

Diabetes mellitus und Adipositas (Fettleibigkeit) sind fördernde Faktoren der Herzinsuffizienz. Fettleibigkeit bei Herzschwäche-Patienten ist die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte in westlichen Gesellschaften. Immer mehr Hinweise deuten jedoch darauf hin, dass die Reduktion von Risikofaktoren, wie Übergewicht, eine optimierte Stoffwechseleinstellung des Diabetes mellitus Lebensstiländerungen zu einer allgemeinen Verbesserung und zur Unterstützung der Therapie beitragen können. 

Geschlechtsspezifische Vorbeugung gegen Herzinsuffizienz

Bluthochdruck und Übergewicht sind für etwa zwei Drittel aller Fälle von Herzinsuffizienz verantwortlich. Studien haben ergeben, dass folgende Risikofaktoren bei Herzschwäche am häufigsten waren: 

bei Männern 

  • Rauchen (71,6%, auch Ex-Raucher), 
  • Bluthochdruck (58,6%) 
  • Koronare Herzkrankheit (KHK) (38,4%),
  • Übergewicht 
  • Diabetes

bei Frauen 

  • Bluthochdruck (72,7%) 
  • Rauchen (33,7%, auch Ex-Raucherinnen) 
  • Übergewicht (23,2%). 
  • Koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Diabetes

Bei der Empfehlung zur Änderung des Lebensstils, kann man sich gut an denen für Koronarkranke und Diabetiker orientieren. Die 2017 überarbeiteten Empfehlungen "Vollwertig essen und trinken" nach den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)" nennt 10 Regeln 

  1.  Lebensmittelvielfalt genießen
  2.  Gemüse und Obst - nimm "5 am Tag"
  3.  Vollkorn wählen
  4.  Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen
  5.  Gesundheitsfördernde Fette nutzen
  6.  Zucker und Salz einsparen
  7.  Am besten Wasser trinken
  8.  Schonend zubereiten
  9.  Achtsam essen und genießen
  10.  Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben

Mediterrane Kost

Nach wie vor wird eine mediterrane Kost empfohlen. Nachweislich sind durch eine mediterrane kohlenhydratreduzierte Kost positive Effekte auf kardiovaskuläre Erkrankungen und einen Diabetes mellitus zu erzielen. 

Low Fat oder Low Carb? 

Bezüglich einer kohlenhydratreduzierten Kost liegen inzwischen interessante Analysen vor, die die Auswirkungen von Low-Fat- und Low-Carb-Kostformen auf den Stoffwechsel untersuchten. Im direkten Vergleich der beiden Kostformen sind die Unterschiede nicht sehr groß. Low-Fat-Kost zeigte Vorteile beim Gesamtcholesterin, Low-Carb beim HDL-Cholesterin und den Triglyceriden. 

 

Bei einer Low-Carb-Kost im Vergleich zu Low-Fat weisen die Ergebnisse eine deutlichere Gewichtsreduktion auf. Auch zeigte sich, dass so Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und auch das kardiovaskuläre Risiko reduziert werden können.

 

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