Ursache des Jodmangels
Die Ursache für den Jodmangel in Deutschland liegt lange zurück. Vor etwa 20.000 Jahren schmolzen am Ende der Eiszeit die Gletscher. Durch die abfließenden großen Wassermengen wurde das Jod aus dem Boden geschwemmt.
Vergrößerte Schilddrüse = Struma = Kropf
Als Struma oder Kropf bezeichnet man eine zu große Schilddrüse. Die Hauptaufgabe der Schilddrüse ist es, aus Jod Hormone herzustellen. Diese Schilddrüsenhormone regeln nahezu sämtliche Stoffwechselvorgänge. Steht Jod nicht in ausreichender Menge zur Verfügung, kann nicht genügend Schilddrüsenhormon produziert werden. In ihrem Bemühen, sich an diese Situation anzupassen, vergrößert sich die Schilddrüse. Der immer größer werdende Kropf bildet nicht selten schließlich Knoten, die in seltenen Fällen auch bösartig werden können.
Schilddrüsenvergrößerung
Links: normale Schilddrüse ohne Jodmangel Rechts: vergrößerte Schilddrüse infolge Jodmangel |
Genügt die Verwendung von Jodsalz?
Die Verwendung von Jodsalz ist zwar sinnvoll, jedoch kann mit ihr nicht der tägliche Jodbedarf gedeckt werden. Als weitere Jodquelle kommt nur noch Seefisch in Frage. Um den Jodbedarf zu decken, müssen Sie jedoch mindestens zweimal pro Woche Seefisch essen.
Einnahme von Jodtabletten
Zusätzlich als Tabletten verabreichtes Jod kann ohne Risiko eingenommen werden. Es handelt sich im eigentlichen Sinne nicht um eine medikamentöse Therapie, sondern Sie geben Ihrem Körper einen Mineralstoff, den er dringend benötigt.
Ähnlich wie Vitamine ist Jod eine lebenswichtige Substanz. Durch eine regelmäßige Jodeinnahme wird das Risiko von operationsbedürftigen Knotenbildungen stark vermindert. Während Schwangerschaft und Stillzeit ist eine Jodeinnahme für die Jodversorgung des Kindes unbedingt notwendig.
Notwendige Kontrolluntersuchung
Mindestens einmal jährlich sollte eine Ultraschalluntersuchung
der Schilddrüse durchgeführt werden, gegebenenfalls sind auch Blutuntersuchungen und in seltenen Fällen ein Schilddrüsen-Szintigramm notwendig.
Ultraschallbild eines Schilddrüsenknotens |