Depression – wenn die Seele streikt
Bei Depressionen ist schnell professionelle Hilfe notwendig
Eine Depression ist keine vorübergehende schlechte Laune und kein seelischer „Durchhänger“
Sie ist eine stark beeinträchtigende Krankheit, die in sämtliche Bereiche des alltäglichen Lebens vordringt. Ohne professionelle Hilfe gibt es kaum eine Chance, sie zu überwinden – denn willentlich ist die Erkrankung nicht zu beeinflussen. Doch Depressionen können behandelt werden. Und je früher Betroffene damit anfangen, desto günstiger sind die Aussichten!
Mehrere Auslöser für Depressionen möglich
Ob man eine Depression bekommt oder nicht, kann man nicht beeinflussen. In der Regel spielen mehrere Ursachen eine Rolle. Heute geht man unter anderem davon aus, dass depressive Menschen eine seelische Anfälligkeit haben, die dann durch äußere Ereignisse aktiviert wird. So kann eine andauernde Belastungssituation (z.B. Dauerstress, Überforderung, Verlust sozialer Beziehungen) oder ein einmaliges kritisches Ereignis (z.B. Trauerfall, Trennung) eine Depression auslösen. Auch die Einnahme oder das Absetzen von Medikamenten (Beta-Blocker, Benzodiazepine) kann ursächlich sein. Negative Erfahrungen in der Kindheit und daraus resultierende depressionsfördernde Einstellungen kommen ebenfalls als Faktoren in Betracht.
Körper und Psyche sind beeinträchtigt
In Deutschland leidet etwa jeder Zehnte im Laufe seines Lebens einmal unter einer Depression. Dabei werden je nach Verlauf und Ausprägung verschiedene Schweregrade unterschieden. Bei vielen bleibt die psychische Erkrankung jedoch unerkannt und damit unbehandelt. Viele Betroffene leiden im Verborgenen. Vorurteile und das Unwissen über Depressionen wiegen schwer und Erkrankte scheuen sich nicht selten davor, Hilfe aufzusuchen und zu einem Facharzt zu gehen.
Eine Depression ist eine Gemütserkrankung. Sie setzt sich meist aus seelischen und auch körperlichen Beschwerden zusammen, für die kein organischer Befund (z.B. Schilddrüsenstörung) ausgemacht werden kann. Depressionen können sich in einer ausgeprägten Schwermut und Niedergeschlagenheit äußern, die dann auch Außenstehenden als Depression auffällt. Weitere seelische Symptome sind Grübelneigung, Minderwertigkeitsgefühle, Antriebslosigkeit, Entscheidungsunfähigkeit aber auch Ängste, Schuldgefühle oder eine innere Leere. Doch das muss nicht so sein: Viele Depressionen zeigen sich uncharakteristisch und verstecken sich hinter körperlichen Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Nacken- oder Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Erschöpfung und Konzentrationsstörungen. Nach und nach steigert sich das depressionsbedingte Leiden, weil sich zwischenmenschliche, berufliche und weitere Komplikationen häufen.
Wann Sie unbedingt Hilfe brauchen:
Gehen Sie auf jeden Fall zum Facharzt, wenn Sie
• schon mehrere Wochen ununterbrochen depressiv sind,
• Ihren Alltag nicht mehr oder nur mit größter Anstrengung meistern können,
• häufig über den Tod nachdenken, keinen Sinn mehr darin sehen, zu leben, oder so verzweifelt sind, dass Ihnen der Tod als einziger Ausweg erscheint.
Es gibt Hilfe – nutzen Sie diese!
Depressionen können heutzutage erfolgreich behandelt werden. Psychotherapie, medikamentöse Therapie und weitere Behandlungsmöglichkeiten können je nach Krankheitsbild eingesetzt werden. Besprechen Sie Ihre Beschwerden mit dem Arzt Ihres Vertrauens. Es wird dann im ersten Schritt darum gehen, abzuklären, ob bei Ihnen eine seelische Störung vorliegt, oder ob vielleicht andere Ursachen für Ihre Beschwerden verantwortlich sind. Ihr internistischer Hausarzt ist hier Ihr richtiger Ansprechpartner!