Nicht alle Blutdrucksenker mit dem Wirkstoff Valsartan sind betroffen
Seit Sommer dieses Jahres verunsichern Nachrichten über den Wirkstoff Valsartan, der in vielen Blutdrucksenkern enthalten ist, betroffene Patienten. Chargen des chinesischen Herstellers Zhejiang Huahai Pharmaceutical wurden mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) verunreinigt. NDMA gilt nach zahlreichen Studien als krebserregend. Daher startete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) zahlreiche Rückrufaktionen von valsartanhaltigen Blutdrucksenker.
EU-weiter Rückruf von Produkten mit dem Wirkstoff Valsartan
Der Fall um die vermutlich krebserregende Wirkung von Valsartan hat im vergangenen halben Jahr die Pharmaindustrie sowie Mediziner und Millionen Patienten in Aufregung versetzt. In dem erfolgreich eingesetzten Wirkstoff zur Behandlung von Herzkreislaufpatienten mit Unverträglichkeit gegenüber ACE-Hemmern wurden in zahlreichen Chargen Verunreinigung mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) gefunden. Besonders prekär, da mit Valsartan-Produzent Zhejiang Huahai Pharmaceutical einer der größten Hersteller betroffen ist. Das chinesische Unternehmen beliefert zahlreiche Medikamentenhersteller auf der ganzen Welt. Darunter renommierte Marken und Generika-Produzenten. Aus diesem Grund durchzieht der Valsartan-Skandal eine ganze Branche. Doch, so Stand heute, sind nicht alle valsartanhaltigen Blutdrucksenker betroffen. So gibt es Unternehmen, welche beispielsweise die Valsartanproduktion in eigenen Werken durchführen. Zudem wurden in Apotheken sämtliche voraussichtlich betroffenen Blutdrucksenkern aus den Regalen genommen. Über den Stand der laufenden Untersuchungen zum Wirkstoff Valsartan und Sartane finden Sie auf der Seite des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) Informationen. Eine Liste mit den bisher zurückgerufenen Arzneimitteln finden Sie hier.
Blutdrucksenker mit Wirkstoff Valsartan nicht einfach absetzen
Selbst, wenn Ihr Medikament unter dem Verdacht der krebserregenden NDMA-Verunreinigung steht, sollten Sie dieses auf keinen Fall ohne Rücksprache mit ihrem Arzt absetzen. Da die Behandlung von Bluthochdruck oder Herzschwäche auf einer durchgängigen Therapie beruht, müssen gemeinsam alternative Methoden gefunden werden, um das Herzkreislaufsystem stabil zu halten. Letztlich ist ein Abbruch der Therapie gefährlicher als das Risiko durch die Verunreinigung. Es empfiehlt sich daher ein Umsteigen auf ein anderes valsartanhaltiges Produkt, das über ein entsprechendes Rezept in der Apotheke erhältlich ist. Jedoch können angebrochenen Packungen nicht einfach umgetauscht werden. Ob es eine Kostenübernahme in diesem Fall durch die Kasse gibt, muss im persönlichen Gespräch mit der Kasse verhandelt werden.