Schilddrüsenunterfunktion kann zur Herzkrankheit führen
Eine aktuelle Studie hat bestätigt, dass eine Unterfunktion der Schilddrüse, selbst bei einem leichten Verlauf, eine Herzkrankheit zur Folge haben kann. So kann diese Unterfunktion zu einer Arteriosklerose mit späterem Schlaganfall führen. Ebenfalls gehören Herzinfarkt, Vorhofflimmern, eine Herzinsuffizienz sowie verwandte Arten einer Herzkrankheit, die im schlimmsten Fall tödlich verlaufen, zu den Folgeerkrankungen.
Diesem Ergebnis vorausgegangen ist eine Untersuchung von Forschungsergebnissen früherer Studien über die Zusammenhänge von Schilddrüsenunterfunktion und Herzkrankheit. Die chinesischen Kardiologen um Dr. Yu Ning von der Capital Medical University in Peking haben dafür die Daten von 55 von ursprünglich fast 3.900 Studien ausgewertet. Ermittelt wurden diese zuvor anhand der medizinischen Erhebungen von knapp 1,9 Millionen Patienten, die alle an einer Schilddrüsenunterfunktion in verschiedenen Abstufungsgraden litten. Die Folge ist in allen Fällen eine gehemmte Hormonproduktion, welche eine Herzkrankheit mit sich ziehen kann. Weniger Hormone bedeuten für den Patienten eine Verlangsamung des Herzschlages. Dies führt langfristig zu einer Schwächung des Herzmuskels. Ein daraus resultierender eingeschränkter Stoffwechsel beeinträchtigt die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien, was zu Mangelerscheinungen führen kann. Zudem ist eine Herzkrankheit, wie Arterienverkalkung, infolge eines erhöhten Cholesterinspiegel häufig nachweisbar.
Ziel der Studie war es nun, diese genau zu definieren. So stellte sich die Frage, ab welcher Beeinträchtigung der Schilddrüse welche Herzkrankheit am häufigsten auftritt. Allgemein ergaben die Auswertungen der Ergebnisse, dass Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion im Vergleich zu Patienten mit einer normal funktionierenden Schilddrüse ein fast verdoppelt so hohes Risiko haben einen Tod durch eine Herzkrankheit zu erleiden.
Dabei stellte sich heraus, dass auch die Patienten mit einem leichten Verlauf der Schilddrüsenfehlfunktion kardiologisch gefährdet sind, wenn ihre TSH-Spiegel über 10 mIE/l liegen. Die Wahrscheinlichkeit für Herzkrankheit infolge von Durchblutungsstörungen beziehungsweise plötzlichem Herztod ist für diese Patienten größer als für jene mit normaler Schilddrüsenfunktion.