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Wiederkehrenden Schwindel abklären lassen

Erstellt am Donnerstag, 12 September 2013. Kategorie/n: Allgemeine Gesundheits-Tipps

Wiederkehrenden Schwindel abklären lassen

Schwindel kann ein Symptom für viele verschiedene Erkrankungen sein, die ganz unterschiedlicher Behandlungen bedürfen. Viele Betroffene fühlen sich durch die oft unerwartet einsetzenden Schwindelattacken in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. Wiederkehrende Schwindelanfälle sollten daher unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Menschen mit häufigen Schwindelattacken sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen. Hinter dem Symptom „Schwindel“ kann sich eine ernsthafte Erkrankung verbergen. Mögliche Ursachen für die Schwindelanfälle können beispielsweise ein zu niedriger oder zu hoher Blutdruck, Herzerkrankungen, Schilddrüsenprobleme oder eine Erkrankung des Innenohrs sein. „Wichtig ist es, Schwindelanfälle abzuklären und entsprechend zu behandeln. So können in der Regel nicht nur organische Folgeschäden verhindert werden, sondern es kann auch psychischen Problemen frühzeitig vorgebeugt werden. Denn im Laufe der Zeit entwickelt sich häufig eine Angst vor der Wiederkehr des Schwindelereignisses, die den Patienten in seiner Lebensqualität stark beeinträchtigt", erklärt Dr. Reinhold Lunow, Internist und ärztlicher Leiter der Praxisklinik Bornheim, nahe Köln und Bonn.

Schwindel-Tagebuch erleichtert Diagnosestellung

Als Schwindel wird die fälschliche Wahrnehmung einer Bewegung des Körpers oder der Umgebung bezeichnet sowie auch eine unangenehme Störung der räumlichen Orientierung. Um die Beschwerden wirksam behandeln zu können, ist eine umfangreiche Beschreibung des Schwindels notwendig. „Protokollieren Patienten die Art (z.B. Benommenheit, Dreh- oder Schwankschwindel), Dauer und Intensität des Schwindels, den Zeitpunkt, mögliche Auslöser sowie Begleiterscheinungen, wie z.B. Übelkeit, Hörbeeinträchtigungen, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, das Sehen von Doppelbildern, so kann dies dem Arzt hilfreiche Hinweise für die Diagnosestellung geben. Aus einem solchen Tagebuch kann er den Verlauf des Schwindels auch nach zwei oder drei Wochen gut nachvollziehen und unter Umständen charakteristische Muster und Verlaufsformen erkennen“, erläutert Dr. Lunow.

Die Ursache des Schwindels bestimmt die Behandlung

Die häufigste Form des Schwindels ist der gutartige bzw. benigne periphere Lagerungsschwindel. Diese Erkrankung wird durch kleinste Kalkablagerungen in den Bogengängen des Gleichgewichtsorgans verursacht. Bei Änderungen der Kopf- und Körperlage wird ein heftiger Drehschwindel, oft begleitet von Übelkeit, hervorgerufen. „Diese Schwindelform ist mit einem speziellen Lagerungsmanöver gut behandelbar. Durch ein gezieltes Bewegen des Kopfes und des Körpers des Patienten kann der Bogengang von den Kristallen „befreit“ und der Patient beschwerdefrei werden“, sagt Dr. Lunow. Bei anderen selteneren Schwindelformen, die durch eine Innenohrerkrankung ausgelöst werden, wie dem Morbus Menière, der mit Ohrgeräuschen und Hörminderung einhergeht, führt häufig eine medikamentöse Therapie zur Besserung. Diese wird in der Regel in enger Zusammenarbeit mit dem HNO-Arzt festgelegt.

Schwindel kann aber auch im Rahmen einer Infektion oder durch Erkrankungen des Herzens, der Schilddrüse oder durch Gefäßveränderungen (Cave: Schlaganfall-Vorbote!) hervorgerufen werden. Schwindel und Erschöpfbarkeit sind beispielsweise mögliche Anzeichen einer unzureichenden Pumpfunktion des Herzens. Oder ein schlecht eingestellter Blutzucker bzw. ein Unterzucker kann bei Diabetes-Patienten zu Schwindelanfällen führen. „Die Liste der möglichen Schwindelursachen ist lang. Zu Abklärung bedarf es daher meist eines großen Blutbildes und eines umfassenden Organ-Checks. Nicht selten ist bei dem Symptom „Schwindel“ auch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte gefragt. Entscheidend ist, dass die Schwindelursache gefunden wird“, betont der Ärztliche Leiter der Praxisklinik Bornheim.

Chronischem Schwindel ganzheitlich begegnen

Denn: Menschen mit Schwindel können in ihrer Lebensqualität erheblich eingeschränkt sein. Insbesondere langjährige Erkrankungsverläufe, deren Ursachen lange nicht diagnostiziert wurde, können sehr belastend sein. „Gerade bei langwierigen Schwindelerkrankungen sind so genannte multimodale Therapiekonzepte hilfreich, die psychische und körperliche Aspekte der Erkrankung berücksichtigen. Bei der Behandlung können dann beispielsweise ein Schwindeltraining sowie Entspannungsübungen und das Erlernen von Bewältigungsstrategien gute Erfolge erzielen“, betont Dr. Lunow.

Etwa ein Drittel aller Menschen leidet im Verlauf des Lebens einmal unter Schwindel. Er ist nach Rücken- und Kopfschmerzen das dritthäufigste Symptom in der ärztlichen Praxis.

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