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Zika-Virus: Ernste Gefahr auch für Europa?

Erstellt am Mittwoch, 03 Februar 2016. Kategorie/n: Allgemeine Gesundheits-Tipps, Infektiologie / Infektionskrankheiten

Dr. Reinhold Lunow warnt vor Panikmache

Zika-Virus: Dr. Lunow warnt vor Panikmache in Europa, Schwangere sollten Reisen in Risikogebiete vermeiden.

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Grund hierfür ist der rasante Anstieg der Infektionen mit dem Zika-Virus.

Um eine weitere Ausbreitung des tückischen Virus zu verhindern, seien koordinierte weltweite Anstrengungen nötig, sagte die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. 

 

Die möglichst baldige Entwicklung und Produktion eines Impfstoffs gegen das Virus ist aus der Sicht der WHO eine dringende Aufgabe, da ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und dem Vorkommen von Verformungen des Kopfes sowie neurologischen Schädigungen bei Neugeborenen wahrscheinlich sei. Die WHO spricht von einer alarmierenden Lage. 

 

Besonders breitet sich das Zika-Virus derzeit in Nord-, Mittel- und Südamerika aus.

Außerdem sind auch Länder in Afrika, Asien und im westpazifischen Raum betroffen. Erstmals entdeckten Wissenschaftler das Virus  vor 70 Jahren in einer Forschungsstation in Uganda im sogenannten Zikawald. 

Die Befürchtung der WHO ist, dass sich aufgrund des Wetterphänomens El Nino die Aedes-Stechmücken (Aedes aegypti) stark vermehren, die das Virus übertragen.

 

Die Infektion, die zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen führt, verläuft in der Regel harmlos. Es besteht aber der dringende Verdacht, dass infizierte Schwangere durch die Infektion ein deutlich erhöhtes Risiko haben, ein Kind mit schweren Schädel-Hirn-Fehlbildungen zu gebären.    

Von Oktober bis Januar registrierten die Behörden alleine in Brasilien mehr als 3.800 Fällen von Schädelverformungen bei Neugeborenen. Experten vermuten, dass das Zika-Virus womöglich von Touristen während er Fußball-WM 2014 nach Brasilien gebracht worden ist. 

 

Die Gesellschaft für Virologie (GfV) verneint für Deutschland eine Gefahr.

Der Bonner Virologe Christian Drosten sieht keine Anzeichen dafür, dass das Zika-Virus zukünftig von in Deutschland vorkommenden Stechmücken übertragen werden können.

Die Gesundheitsbehörde in Dallas teilte gestern mit, dass die Übertragung durch „eine kranke Person, die aus einem Land mit weiter Verbreitung von Zika zurückgekommen war“, erfolgte. Der Überträger der Krankheit habe sich in Venezuela aufgehalten und anschließend ungeschützten Sex mit der Person gehabt, die nun in Dallas positiv auf das Zika-Virus getestet wurde.

 

Dr. Reinhold Lunow, ärztlicher Leiter der Praxisklinik Bornheim, warnt vor Panikmache

Das Zika-Virus habe sich bisher nur in ganz wenigen Einzelfällen von Mensch zu Mensch verbreitet.

Der übliche Übertragungsweg über den Stich der Taedes-Stechmücke ist in Europa nicht möglich, da diese Stechmücke dort nicht vorkommt.

Lunow weist aber darauf hin, dass für Schwangere bei Fernreisen in die betroffenen Länder die Möglichkeit der Infizierung besteht.

Brasilien hat Schwangere vor einer Reise zu den Olympischen Spielen in Rio gewarnt. Auch das Auswärtige Amt rät Schwangeren von einer Reise in Risikogebiete ab. 

 

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