Chronische Erkrankungen fördern Krebs
Krebs kann das Resultat eines ungesunden Lebenswandels mit Übergewicht, Rauchen und mangelnder Bewegung sowie schädlichen äußeren Faktoren sein. Eine US-amerikanische Studie zeigte nun, dass chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und Gichtarthritis ein mindestens genauso großen Einfluss auf die Entstehung von Krebs und den Therapieverlauf haben.
Chronische Erkrankungen bergen ähnliches Krebsrisiko wie Rauchen
Mehr als 400.000 Taiwaner nahmen im Rahmen einer Studie des MD Anderson Cancer Centers in Houston zwischen 1997 und 2008 teil. Das Ziel der Studie war es, Zusammenhänge zwischen Krebserkrankung, Therapieverlauf und Sterblichkeit nach einer Krebsdiagnose sowie chronischen Erkrankung festzustellen. Im Fokus standen fünf chronische Leiden – kardiovaskuläre Krankheiten, Diabetes, chronische Nierenerkrankung, Lungenerkrankungen und Gichtarthritis. Sie alle gehören zu den klassischen Volkskrankheiten. Für die Studie mussten daher alle Teilnehmer an mindestens einer der fünf definierten chronischen Erkrankungen leiden. Zudem wurden Lebensgewohnheiten wie gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Rauchen, Beruf, Alkoholkonsum und das Alter des Probanden in der Auswertung berücksichtigt. Der Beobachtungszeitraum der Studienteilnehmer lag dabei im Durchschnitt bei 8,7 Jahre.
Das Ergebnis zeigt, dass von allen chronischen Erkrankungen – außer Bluthochdruck und Lungenleiden – ein höheres Risiko für eine Krebserkrankung und für einen negativen Verlauf der Krebstherapie ausgeht.
Krebsrisiko steigt beim Zusammentreffen mehrerer chronischer Erkrankungen
Zusätzlich untersuchten die Mediziner, wie sich das Zusammentreffen mehrerer Faktoren auf das Entstehen und die Therapie von Krebs auswirkt. Dabei zeigten Studienteilnehmer, die an mehreren chronischen Erkrankungen leiden und weitere Risikofaktoren ausgesetzt waren eine 2,21fache höhere Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken. Das Risiko an einer Krebserkrankung zu sterben lag sogar um ein Vierfaches höher. Das heißt, dass laut der Studie rund ein Fünftel aller Krebsneuerkrankungen und ein Drittel aller Krebstoten mit einer chronischen Erkrankung im Zusammenhang stehen.
Frauen sind stärker gefährdet als Männer
Dabei sind Frauen stärker von den Auswirkungen einer chronischen Erkrankung im Zusammenhang mit Krebs betroffen. Rund eineinhalb Jahre kürzer ist dabei die Lebensspanne der Frau als die der Männer. Brisanz birgt die Erkenntnis, dass die chronische als Auslöser für eine Krebsneuerkrankung mit 20,5 Prozent ähnlich hoch liegt, wie alle anderen durch den Lebensstil bestimmte Faktoren zusammen.
Chronischer Erkrankungen und gesunder Lebensstil in der Krebsprävention berücksichtigen
Fazit der Studie ist, dass neben einem gesunden Lebenswandel, mit wenig Alkohol, dem Verzicht auf das Rauchen, einen gesunden BMI und einer ausgewogenen Ernährung sowie Entspannung, die Therapie chronischer Erkrankungen in der Krebsprävention entscheidend ist. Zudem nimmt der Faktor Bewegung eine wichtige Stellung ein. So stellten die Mediziner fest, dass Studienteilnehmerinnen, die viel Sport trieben ihr Risiko an einer Neuerkrankung bis zu 48 Prozent gegenüber jenen, die ohne Sport leben verringern konnten. Gleichzeitig zeigte sich, dass dieses Teilnehmerinnen im Falle einer Krebserkrankung ein um 27 Prozent niedrigeres Risiko hatten, an den Folgen des Krebses zu sterben.
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