Hepatitis D ist das gefährlichste bekannte Hepatitis-Virus. Das Virus ist unvollständig und alleine nicht funktionstüchtig. Um sich vermehren zu können, benötigt es die Hülle (HBs-Antigen) des Hepatitis-B-Virus. Eine Hepatitis-D-Infektion tritt daher stets nur in Kombination mit einer Hepatitis-B-Infektion auf (sog. Koinfektion).
Man kann sich jedoch gleichzeitig mit beiden Viren infizieren (Simultaninfektion). Hepatitis D wird über Blut bzw. Blutprodukte übertragen, seltener durch Geschlechtsverkehr.
Eine zusätzliche Infektion mit Hepatitis D kann eine chronische Hepatitis B deutlich verschlechtern: Sie erhöht das Risiko für eine Leberzirrhose mit weiteren Komplikationen. Die Impfung gegen Hepatitis B bietet Schutz. In Deutschland rechnet man mit ca. 30.000-50.000 Betroffenen.
Eine Hepatitis-D-Diagnostik ist nur sinnvoll, wenn auch das HBs-Antigen der Hepatitis B nachweisbar ist. Wer erfolgreich gegen Hepatitis B geimpft ist, kann auch keine Hepatitis D bekommen.
Mit einer neuen Kombinationstherapie kann bei 25% der Patienten mit Hepatitis D eine Heilung erzielt werden.