Gesunde Ernährung für ein langes Leben
Forscher glauben jetzt, die optimale Ernährungsweise für ein langes Leben gefunden zu haben - und wider Erwarten gehören rotes Fleisch und Milchprodukte dazu.
Das Thema gesunde Ernährung ist ein Dauerbrenner.
Wissenschaftler auf der ganzen Welt beschäftigen sich damit, welche Ernährung das Herz bestmöglich schützt, Krebs verhindert, die Wahrscheinlichkeit von Diabetes mellitus vermindert das Hautbild verbessert oder ganz einfach gesprochen: das Leben verlängert. Dabei werden immer wieder neue Empfehlungen ausgesprochen und dann wieder revidiert.
Auf dem Kongress der European Society Of Cardiology (ESC) in München hat eine Ernährungs-Analyse große Beachtung gefunden.
Dr. Andrew Mente und Kollegen haben eine Art Ernährungs-Formel für ein langes Leben entwickelt. Anhand ihrer PURE-Daten haben sie Nahrungsmittel ausfindig gemacht, die mit einer niedrigeren Sterblichkeit einhergehen.
Die gesündesten Portionsgrößen nach dem PURE-Healthy Score
• 8,4 Portionen Früchte und Gemüse pro Tag
• 2,5 Portionen Nüsse und Hülsenfrüchte pro Tag
• 2 x Fisch pro Woche
• 1,4 Portionen rotes Fleisch
• 3 Portionen Milchprodukte täglich
Welche Lebensmittel für eine gesunde Ernährung und wie viel?
Die PURE-Studie ist die bisher größte Studie, die das Ernährungsverhalten der Bevölkerung vorausschauend erfasst hat; mehr als 138.000 Personen aus 21 Ländern wurden im etwa 7,4 Jahre lang nachbeobachtet.
Demnach sind Gemüse, Früchte, Nüsse, Hülsenfrüchte und Fisch förderlich für ein langes Leben - aber überraschenderweise auch Milchprodukte und nicht verarbeitetes rotes Fleisch.
Doch wie viel sollte man von dem jeweiligen Lebensmittel konsumieren?
Mente und Kollegen haben einen Punktekatalog entwickelt, der die optimale Portionsmenge quantifizieren soll. Schafft man in dieser Berechnung die höchste Punktzahl - das wären 35 - hat man die besten Chancen auf ein langes Leben und umgekehrt.
Wie erreicht man die Maximalpunktzahl?
8,4 Portionen Früchte und Gemüse pro Tag, 2,5 Portionen Nüsse und Hülsenfrüchte pro Tag, 2-mal Fisch pro Woche - und mehr als 1 Portion rotes Fleisch (1,4) und 3 Portionen Milchprodukte täglich. Der Kohlenhydratanteil sollte optimaler weise 54,0 %, der Fettanteil 28,3% und der Proteinanteil17,9% der täglichen Energiezufuhr betragen.
Die angegebenen Portionsgrößen stellen die obersten Werte des durchschnittlich erfassten Konsums dar. Schafft man den obersten Wert, gibt es 5 Punkte, für den untersten Wert gibt es einen Punkt, die Minimalpunktzahl sind also 7 Punkte.
Die Gültigkeit dieses "PURE Healthy Diet-Scores" haben die Wissenschaftler daraufhin an insgesamt 218.000 Personendaten getestet, neben der PURE-Studie nutzten sie die Daten dreier weiterer großer Bevölkerungsstudien (ONTARGET, INTERHEART, INTERSTROKE).
Letztlich ergaben alle vier Studien bei einer hohe Punktzahl im PURE-Score (18 - 19) ein (statistisch) geringeres Sterberisiko als eine niedrige Punktzahl (11 - 10). Auch die durch kardiovaskuläre Erkrankungen bedingte Sterblichkeit war dann niedriger.
Einige Aspekte des PURE-Scores sind nicht neu:
Viel Früchte und Gemüse, Hülsenfrüchte, Fisch - all das wird bereits als herzgesunde Ernährung propagiert, die z. B. bei Bluthochdruck empfohlen wird. Doch, von zu viel rotem Fleisch wurde bisher doch abgeraten.
Nach der PURE-Studie scheint Rindfleisch & Co nun für eine gesunde Ernährung rehabilitiert
Milchprodukte waren bis dato eher umstritten. Insbesondere Butter und Käse standen im Verruf, den Cholesterinspiegel zu erhöhen und gingen in Beobachtungsstudien mit einer erhöhten Sterblichkeit einher.
Die PURE-Studie ergibt: Die aktuelle Ernährungs-Empfehlungen sind überholt
Die aktuellen Empfehlungen würden auf Jahrzehnte zurückliegende Studien basieren, die sich hauptsächlich mit der Ernährungsweise in Industriestaaten auseinandergesetzt hätten.
In der PURE-Studie sei dagegen das gesamte Spektrum abgebildet, von Ländern, in denen eher ein Nahrungs-Überangebot besteht bis Gegenden, in denen ein Mangel herrscht.
Bevor Sie Ihre Ernährung umstellen, ist es sinnvoll einen kompletten Gesundheitscheck durchführen zu lassen und zudem die Hilfe von professionellen Ernährungsberatern.
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