Kaliummangel schadet dem Herzen
Zu wenig Kalium im Blut (Hypokaliämie) ist eine häufige Mangelerscheinung. Grund dafür ist eine in weiten Teilen kaliumarme Ernährung. Ist der Kaliumgehalt jedoch dauerhaft unter dem erforderlichen Maß, steigt der Blutdruck und es kann unter anderem zu Herzrhythmusstörungen und Krämpfen kommen.
Herzkrankheiten können durch Kalium verhindert werden
In erster Linie spielt Kalium eine wichtige Rolle in der Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes und des Magen-Darm-Traktes. Ist der Körper dauerhaft unterversorgt mit dem lebensnotwenigen Mineralstoff, wird im schlimmsten Fall der Herzmuskel angegriffen. Um das vorzubeugen, sollte bei der Ernährung auf kaliumreiche Lebensmittel geachtet werden. Neben einer unzureichenden Versorgung des Körpers mit Kalium durch unsere Lebensmittel, führen eine Schilddrüsenüberfunktion, Magen-Darm-Erkrankungen, Fistel im Darm, Bulimie oder Magersucht sowie regelmäßiger und hoher Alkoholkonsum, starkes, häufiges Schwitzen und zu wenig Flüssigkeit zu einem Kaliummangel, der dauerhaft gefährlich ist. Die Folgen sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, aber auch Verstopfung, Muskelkrämpfe, Lähmungserscheinungen und Kreislaufprobleme bis hin zu Bluthochdruck und folgeschweren Herzrhythmuserkrankungen.
80 Prozent der Deutschen erreichen nicht die empfohlene tägliche Kaliummenge
Bei der Menge des empfohlenen täglichen Kaliumgehalts gehen die Empfehlungen stark auseinander. Spricht sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DEG) für 2 Gramm Kalium pro Tag aus, schreibt die Weltgesundheitsorganisation WHO seit dem Jahr 2013 schon 3,5 Gramm pro Tag in ihre Richtlinien. Neuere Studien in den USA haben nun weitaus höhere Werte ergeben. Da ein Zuviel an Kalium von einem gesunden Körper wieder ausgeschieden wird, empfehlen renommierte Gesundheitsexperten in den USA sogar 4,7 Gramm. Eine Menge, die 80 Prozent der Deutschen nicht erreicht. Eine US-Studie aus dem Jahr 2017 lässt nun erste Vermutungen zu, dass der, durch den erhöhten Kaliumgehalt verbesserte Blutdruck und somit Blutfluss, die Arterien schützt und so eine Arteriosklerose aktiv vorbeugt. Daher empfiehlt es sich auf jeden Fall, den Kaliumgehalt überprüfen zu lassen, um gegebenenfalls bei einem Mangel mit einer Ernährungsumstellung und speziellen Kaliumpräparaten den Kaliumhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Patienten mit Kaliummangel wird ein regelmäßig durchgeführte Herz-Gefäß-Check empfohlen.
Kaliumreiche Ernährung schützt Blutgefäße
Am einfachsten lässt sich der Kaliummangel durch eine stark kaliumhaltige Ernährung ausgleichen. Dazu gehören Vollkornprodukte, Trockenobst, Avocados, Bananen, Kartoffeln, am besten mit Schale, Nüsse, Feldsalat und Brokkoli. Darüber hinaus hilft es darauf zu achten, dass regional und saisonal eingekauft wird, da Freilandprodukte einen nachweislich höheren Kaliumgehalt haben, als Treibhausgemüse. Auch die Weiterverwendung des Kochwassers beispielsweise für Soßen fördert eine Mehr an Kalium im täglichen Essen. Reicht dies alles nicht aus, kann mit Kaliumpräparaten nachgeholfen werden. Diese sollten nur auf ärztliche Anweisung eingenommen werden. Stimmt der Kaliumhaushalt, werden nicht nur Blutgefäße und Herz geschützt, sondern auch Diabetes, Osteoporose, Verstopfungen und unschöne Nebenwirkungen von Medikamenten werden besser.
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