Keuchhusten für Erwachsene gefährlich
Wochenlanger trockener Husten, der in schwierigen Fällen zu Rippenbrüchen, Krampfanfällen oder einem Kreislaufkollaps führen können, sind alarmierende Anzeichen für einen Keuchhusten (Pertussis). Vielen als Kinderkrankheit ein Begriff, tritt der Keuchhusten auch bei Jugendlichen und Erwachsenen auf. Oft wird er dabei als solcher nicht erkannt und ist damit eine große Gefahr für Säuglinge und Kleinkinder. Eine Impfung kann hier wertvollen Schutz bieten.
Ursache für einen Keuchhusten ist eine durch das Bakterium Bordetella pertussis hervorgerufene Infektionskrankheit der Atemwege. Übertragen wird dieses durch winzige Tropfen, die das giftige Bakterium an die Schleimhäute weitergibt. Die Folgen sind geschädigte Schleimhäute sowie dessen umliegendes Gewebe und ein dadurch geschwächtes Immunsystem. Für einen Erwachsenen in der Regel mit einem Antibiotikum behandelbar, für Säuglinge, aber auch alte und geschwächte Menschen, eine mitunter tödliche Krankheit. Nicht ohne Grund wird der Keuchhusten seit dem 29.3.2013 als meldepflichtige Erkrankung nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) geführt.
Impfung gegen Keuchhusten auch bei Erwachsenen empfohlen
Damit die Zahl der Keuchhustenpatienten erst gar nicht in unkontrollierbare Höhen steigt und die Ansteckungszahlen der Risikogruppen möglichst im Rahmen bleiben, empfiehlt die ständige Impfkommission (STIKO) auch im Erwachsenenalter einen Impfschutz gegen Keuchhusten. Das hier Nachholbedarf besteht, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2006. Diese ergab, dass 0,2 bis 0,5 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland jährlich an Keuchhusten erkranken. Bei rund einem Viertel davon geht die Krankheit mit Komplikationen daher. Noch 2013, so eine Studie, verfügten nur 12 Prozent aller Erwachsenen über einen aktuellen Keuchhusten-Impfschutz. Eine schwache Quote, werden die Konsequenzen bedacht. Wird der Keuchhusten beispielsweise über die Familie oder die Mutter an einen Säugling übertragen, verläuft die Krankheit häufig besonders schwer. Sind auch die Hustenanfälle oft weniger stark, können Atemstillstände (Apnoen) die weitaus größere Gefahr sein. Zudem treten beim Keuchhusten im Säuglingsalter Komplikationen wie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und eine Entzündung des Gehirns mit Krampfanfällen häufiger auf. Ist die Mutter geimpft, kann für die ganz Kleinen eine Gefahrenquelle minimiert werden. Besteht in der gesamten Familie ein Impfschutz und die Eltern nehmen die Impfempfehlung für ihr Neugeborenes ernst, sinkt das Risiko einer gefährlichen Keuchhustenerkrankung.
Grundimmunisierung und regelmäßige Auffrischung gegen Keuchhusten
So empfiehlt die ständige Impfkommission (STIKO) mit einer Grundimmunisierung im Säuglingsalter, (ab dem zweiten Lebensmonat) zu beginnen. Eine Auffrischung ist im Alter zwischen fünf und sechs Jahren und eine weitere zwischen dem neunten bis 17ten Lebensjahr nötig, hierbei wird ein reduzierter Pertussis-Antigengehalt verwendet. Wer sich erst als Erwachsener gegen Keuchhusten impfen lassen möchte, benötigen eine Kombiimpfung, da ein monovalenter Keuchhusten-Impfstoff nicht mehr zur Verfügung steht. Diese wird empfohlen in der Kombination Keuchhusten, Tetanus und Diphtherie. Der sicherste Schutz für Säuglinge ist jedoch eine Immunisierung durch die Mutter während der Schwangerschaft. In den USA, der Schweiz, in Australien, Belgien und Großbritannien ist diese schon Standard, in Deutschland jedoch nicht. Hier wird die Impfempfehlung für Schwangere in der STIKO diskutiert.
Impfschutz gegen Keuchhusten währt nicht lebenslang
Um auf der sicheren Seite zu sein, ist es ratsam den persönlichen Impfpass auf die Wirksamkeit des Impfschutzes gegen alle relevanten Erreger prüfen zu lassen. Eine Auffrischungsimpfung gegen den Keuchhusten ist, wenn die letzte über zehn Jahre zurück liegt, auf jeden Fall ratsam. Eine dringende Empfehlung ist diese, wenn Kontakt zu Säuglingen, Kleinkindern und geschwächten Personen besteht.
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