Sport bei Bluthochdruck
Bewegung und ein ausgewogener Lebensstil sind die Grundvoraussetzungen für ein gesundes Herzkreislaufsystem. Selbst wer unter Bluthochdruck (Hypertonie) leidet, kann mit dem richtigen Sport und der angemessenen Dosierung erfolgreich eine Therapie unterstützen sowie dauerhaft die Medikamentendosis reduzieren. Falscher Sport kann hingegen gefährlich werden.
Darum ist Training so wichtig bei Bluthochdruck
Wer körperlich fit ist, hat größere Gefäße. Das Blut kann besser fließen und es kommt zu geringeren Ablagerungen an den Gefäßwänden, letztlich auch, weil die Gefäßschicht, das Endothel, straffer bleibt. Regelmäßiger, ausdauernder Sport trainiert zudem das Herz. Das führt dazu, dass es für eine optimale Leistung weniger Sauerstoff benötigt. So kann der Körper besser versorgt werden und die Pulsfrequenz sinkt. Weiterer Vorteil des Sports ist, dass das Cholesterin sinkt, da Muskeln und Organismus mehr Kalorien verbrauchen. Viele Gründe, um den Motor Herz zu pflegen und in Gang zu halten. Doch Sport ist nicht gleich gesunder Sport. Vor allem Menschen mit einer Herzkreislauferkrankung sollten bewusst das Training angehen. Wichtig dabei: Auf den Körper hören und so trainieren, dass es sich gut anfühlt.
Extreme beim Training vermeiden
Wer jahrelang keinen Sport betrieben hat, sollte sich nicht mit Menschen vergleichen, die ihr Leben lang aktiv waren. Von null auf hundert ist gefährlich. Daher empfiehlt es sich zum Start, drei- bis fünfmal die Woche ein gut 30-minütiges moderates Ausdauertraining durchzuführen. Radfahren, Walken, leichtes Joggen oder Schwimmen bieten sich hier besonders an. Auch das Einbauen von Bewegung in den Alltag, sei es die Fahrt zur Arbeit mit dem Rad oder der Einkauf zu Fuß, haben eine große Wirkung auf die Gesundheit. Erst nach und nach sollte die Leistung gesteigert werden. Entscheidend ist zur Verbesserung und Normalisierung des Blutdrucks die Kontinuität mit dem Sport betrieben wird.
Spezielles Krafttraining fördert die Verbesserung des Bluthochdrucks
Jüngere Beobachtungen legen zudem nahe, dass ein eigens für Bluthochdruckpatienten entwickeltes Krafttraining sich positiv auf den Bluthochdruck auswirkt. Nach wie vor gilt zwar, dass klassische Übungen ungeeignet für Hypertoniker sind, doch ein individuell auf Alter, Höhe des Blutdrucks und weitere Erkrankungen ausgerichtetes Training kann zur Senkung des Blutdrucks beitragen. Mediziner gehen davon aus, dass der Grund dafür die durch Muskelaufbau geförderte Neubildung von Gefäßen ist. Denn wachsen die Muskeln, braucht es mehr Blutgefäße. Das Blut hat mehr Raum und der Druck sinkt. Eine positive Auswirkung, die sich langfristig zeigt. Ein weiterer positiver Aspekt ist der erhöhte Kalorienverbrauch durch mehr Muskelmasse. Dieser für zu einer Senkung des Körperfettanteils, was eine verbesserte Basis für Ausdauersport ist. Auch die positiven Auswirkungen auf begleitende Erkrankungen wie erhöhte Blutfette, Übergewicht und Adipositas sind nachweislich belegt.
Wichtig sind die korrekte Durchführung des Krafttrainings und die richtige Einstellung des Blutdrucks
Voraussetzung für Krafttraining bei Hypertonikern ist die richtige medikamentöse Einstellung des Blutdrucks. Ein umfassender Gesundheitscheck sollte regelmäßig und vorab auf jeden Fall durchgeführt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, ein Studio oder Verein mit speziell ausgebildeten Sport- oder Physiotherapeuten zu finden, die sich mit Bluthochdruck auskennen. Denn nicht jede Übung eignet sich. Auch die technisch korrekte Ausführung einer Übung ist maßgeblich. Denn Krafttraining wirkt sich erst einmal Blutdruckerhöhend aus. Hypotoniker dürfen daher beim Training nicht die Maximalkraft von 60 bis 70 Prozent übersteigen. Zudem ist es zur Muskelbildung wichtig, dass jede Übung in zwei Blöcken zu je zehn Wiederholungen durchgeführt wird. Mindestens zweimal pro Woche, besser mehr, sollte trainiert werden. Die Atmung muss dabei regelmäßig bleiben und es darf zu keiner Pressatmung kommen. Eine Kombination mit Ausdauersport ist auf jeden Fall ratsam. Mehr Informationen zu hohen Blutdruck.