Tipps für eine starke Leber
Die Leber ist der Katalysator für unseren Körper. Sie filtert alles, was wir zu uns nehmen, Lebens- und Genussmittel sowie Medikamente. So bleiben die Schadstoffe in den Leberlappen hängen und die lebensnotwendigen Stoffe werden weiterverarbeitet. Ist die robuste Leber dauerhaft einer großen Belastung ausgesetzt, kann sie sich nicht erholen und schwere Schäden sind die Folge. Dabei ist die Leber ein genügsames Organ und es lohnt sich jederzeit mit einem gesunden Lebensstil die Leber zu stärken.
Die Leber – stark und genügsam
Mit rund 1,5 Kilo ist die Leber das schwerste Organ, das wir haben. Sie besteht aus 50.000 bis 100.000 Leberlappen, die aus rund Dreimillionen Leberzellen zusammengesetzt sind. Diese haben eine entscheidende Aufgabe für den Stoffwechsel, da sie lebensnotwendige Eiweißstoffe und Blutgerinnungsfaktoren, Zucker, Fettsäuren und Cholesterin produziert. Zudem dient die Leber als Entgiftungszentrale des Körpers. Rund 1.500 Liter Blut fließen täglich durch die Leber, welches dabei gefiltert, bevor es zu den weiteren Organen transportiert wird. Ihre hohe Regenerationsfähigkeit macht sie zu einem erstklassigen Schutz für den Körper, da giftige Stoffe hängen bleiben und abgebaut werden. Wird die Leber jedoch dauerhaft einer extremen Belastung ausgesetzt, wie durch regelmäßigen Alkoholkonsum, Medikamente, Umweltgifte und Viren, schaffen die Zellen nicht mehr die nötige Erneuerung und es kommt zu schwerwiegenden Folgen für den ganzen Körper. So kann es zu einer Leberentzündung (Hepatitis), Fibrose (Vernarbung des entzündeten Gewebes), Leberzirrhose, Leberkrebs und schließlich einem Leberversagen kommen. Sind letztere in einem stark fortgeschritten Stadium, kann nur noch eine Transplantation helfen, die unter Einhaltung strengster Auflagen mit Glück durchgeführt werden kann.
Gesunder Lebensstil und frühzeitige Diagnose helfen der Leber
Daher ist es wichtig auf die Leber zu achten. Schritt eins ist ein gesunder Lebensstil. Dabei ist Alkohol die größte Gefahr für die Leber. Schon mehr als 20 g Alkohol täglich bei Männern und 10 g bei Frauen gelten als ungesund. Das heißt im Vergleich: 0,3 l Bier enthält bis zu 12 g Alkohol und in einem Glas Wein (0,2 l) stecken 14 bis 18 g. Aber auch eine zu fettreiche Ernährung belastet die Leber stark, da bei der Fettverwertung die Produktion der Gallenflüssigkeit erhöht werden muss. Die Folgen sind eine Störung der Gallenfunktion und die Ablagerung von Fettsäuren in der Leber. Beides, Alkohol und Fett, verursachen langfristig eine Fettleber, die, wenn nicht behandelt, zu einer Leberentzündung (Hepatitis) führt. Auch dauerhafter Stress setzt der Leber stark zu und ist ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor. Ebenfalls aufpassen müssen ältere Menschen und Kranke, die mehrere Medikamente über einen langen Zeitraum einnehmen. Ihnen ist dringend zu empfehlen diese gemeinsam mit ihrem Arzt abzustimmen, damit es zu keiner Übertherapie kommt, welche die Leber unnötig belasten. Schritt zwei ist eine frühzeitige Diagnose. Werden Leberschäden, wie eine Leberentzündung rechtzeitig erkannt und behandelt, können diese, aufgrund einer schnellen Erneuerung der Leberzellen, in den meisten Fällen geheilt werden.
Leberschaden erkennen
Die Schwierigkeit dabei ist es, die Anzeichen für eine beschädigte Leber zu erkennen. Ob Fettleber oder eine Leberentzündung, die äußeren Anzeichen, wie Gelbsucht, spinnenartige Gefäßerweiterungen und rote Innenhandflächen treten erst auf, wenn die Leberzellen stark geschädigt sind. Zudem sind spezifische Tests nötig, um eine exakte Diagnose zu erstellen. So folgt auf die körperliche Untersuchung ein Bluttest. Dieser Leberfunktionstest misst verschiedene Substanzen, welche die Funktionsfähigkeit der Leber widergeben. Reicht das Ergebnis nicht für eine gesicherte Aussage, kann mittels Sonografie, CT oder MRT Gewissheit über den Zustand der Leber geschaffen werden. Als letztes Mittel, wenn sich eine krankhafte Veränderung der Leber zeigt, dient die Biopsie, die Entnahme von Gewebe, dazu eine Analyse der Leber abzugeben. Danach wird entschieden, welche weiteren Maßnahmen getroffen werden können. Lassen Sie daher im Rahmen eines regelmäßigen Gesundheitscheck ihre Leber untersuchen, um, wenn nötig, frühzeitig gegenwirken zu können. Zudem stellen Sie ihre Leben auf eine leberfreundlich um, damit ihr Katalysator möglichst lange läuft.