Unruhe und Nervosität können auf entzündete Schilddrüse hinweisen
erste Warnzeichen einer Schilddrüsenentzündung
Nervosität, eine Art „Überaktionismus“, leichte Reizbarkeit, Schwitzen, Herzklopfen sowie unruhige Nächte können erste Warnzeichen einer Schilddrüsenentzündung sein. Die so genannte Hashimoto-Thyreoiditis beginnt bei einigen Patienten mit den Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion, die sich dann aber im Laufe der Erkrankung aufgrund der zunehmenden Zerstörung des Schilddrüsengewebes zu einer Schilddrüsenunterfunktion entwickelt. „Die Überfunktions-Symptomatik bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis ist oft so mild, dass diese Beschwerden bzw. Veränderungen nicht auf eine Erkrankung zurückgeführt werden. Später zeigen sich dann die gegenteiligen Symptome wie Antriebsarmut, Müdigkeit, schnelles Frieren, blasse Haut und Gewichtszunahme trotz Appetitlosigkeit – in ausgeprägter Form. Damit Betroffene unter dieser Funktionsstörung wenig leiden müssen, ist es entscheidend, mögliche Warnzeichen frühzeitig beim Spezialisten abklären zu lassen. Dieser kann den Patienten medikamentös einstellen, so dass die Lebensqualität kaum bzw. gar nicht eingeschränkt ist“, erläutert Dr. Reinhold Lunow, Internist und Ärztlicher Leiter der Praxisklinik Bornheim, nahe Köln und Bonn. Die Praxisklinik Bornheim ist seit knapp 30 Jahren auf die Diagnose und Therapie von Hashimoto-Thyreoiditis spezialisiert.
Stress fördert vermutlich den Prozess
Bei der Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, d.h. das Immunsystem ist fehlgeleitet und arbeitet gegen den eigenen Körper an. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Die Schilddrüsenstörung ist vererbbar und kommt daher in Familien gehäuft vor. „Aber auch dauerhafter Stress und seelische Belastungen können die Entwicklung einer Hashimoto-Thyreoiditis vermutlich fördern“, erklärt Dr. Lunow. Mit einer strahlungsfreien Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse und einem Bluttest lässt sich die Krankheit diagnostizieren und auch andere Erkrankungen der Schilddrüse sind so erkennbar.
Hormon- & Nährstoff-Gabe für eine hohe Lebensqualität
Wird eine Hashimoto-Thyreoiditis festgestellt, ist es wichtig, die Therapie des Patienten individuell anzupassen. Je nach Phase wird anfangs ein Schilddrüsenblocker verabreicht oder – was wesentlich häufiger ist – der bereits bestehende Hormonmangel durch die Gabe von Schilddrüsenhormon (L-Thyroxin) ausgeglichen. „Außerdem hat sich nach unserer Erfahrung die zusätzliche Gabe von Selen bewährt. In vielen Fällen ist auch eine Ergänzung von Zink, B-Vitaminen, Magnesium und Eisen ratsam. Weiter beraten wir Patienten über die große Bedeutung von ausreichendem Schlaf und gutem Stressmanagement“, sagt der Ärztliche Leiter.
Die Erkrankung muss regelmäßig kontrolliert werden. „In der Einstellungsphase empfehlen wir alle 6 bis 8 Wochen eine Untersuchung. Danach ist, je nach Stabilität des Patienten, alle 6 bis 12 Monate ein Besuch beim Internisten sinnvoll, um eine gute medikamentöse Einstellung gewährleisten zu können. Und auch wenn die Hashimoto-Thyreoiditis chronisch ist und in der Regel nicht geheilt werden kann, können die Betroffenen so mit ärztlicher Unterstützung ihr Leben uneingeschränkt genießen“, betont Dr. Lunow.
Bildquelle: www.internisten-im-netz.de
- Tags: Arzt Bornheim, Bonn, Hashimoto, Köln, Schilddruese, Schilddruesenentzuendung, Schilddruesenueberfunktion, Schilddruesenunterfunktion