Bei Rückenschmerzen auch an internistische Ursachen denken
Häufig sind Rückenschmerzen Anzeichen einer inneren Erkrankung
Muskelverspannungen, ein Bandscheibenvorfall oder auch Wirbelbrüche – gemeinhin gelten Beeinträchtigungen der Wirbelsäule als Ursache für Rückenschmerzen. Und ein Hexenschuss entpuppt sich zuweilen, vor allem bei Frauen im fortgeschrittenen Alter, als Warnsignal für eine beginnende Osteoporose. Dieser Knochenschwund verläuft oftmals lange unerkannt und verursachtchronisch wiederkehrende heftige Rückenschmerzen. Auch können Entzündungen in der Wirbelsäule verantwortlich für Schmerzen sein, etwa beim Morbus Bechterew. Unbehandelt führt diese Erkrankung zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule; die Betroffenen können schließlich den Blick kaum mehr vom Boden heben.
Hinter Rückenschmerzen kann auch ein Herzinfarkt stecken
Allerdings rühren Rückenschmerzen in einer Vielzahl von Fällen nicht von der Wirbelsäule selbst, sondern sind Symptom einer internistischen Erkrankung. „Hinter einem akuten starken Schmerz kann sich auch eine Gastritis, eine Lungenembolie oder sogar ein Herzinfarkt verbergen“, erklärt Dr. Reinhold Lunow, Facharzt für Innere Medizin und ärztlicher Leiter der Praxisklinik für Diagnostik und Präventivmedizin in Bornheim nahe Köln und Bonn.
Treten die Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) auf, steckt vielleicht eine Nierenbeckenentzündung, Nieren- oder Harnleitersteine oder eine gynäkologische Erkrankung dahinter.
Oftmals verspüren Betroffene nur unklare, in den Rücken ausstrahlende Schmerzen. Hierbei kann es sich auch um eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Gürtelrose, Borreliose oder eine Gallenkolik (Schmerzen in der rechten Schulter) handeln.
„Die Vielzahl von möglichen Ursachen zeigt: Bei Rückenschmerzen kommt es auf die genaue Diagnose an. In jedem Fall sollte man frühzeitig zum Arzt gehen, um die genaue Ursache aufzuspüren und eine angemessene Behandlung einzuleiten“, rät Dr. Lunow. „In unserer Praxisklinik kommen wir mit einem gründlichen Check-up der Schmerzursache schnell auf die Spur.“
Auch psychische Belastungen verursachen Rückenschmerzen
Neben organischen können auch psychische Belastungen Rückenschmerzen verursachen. Die Empfindlichkeit der Nerven, die die Rückenmuskulatur kontrollieren, ist erhöht und die Muskulatur über einen längeren Zeitraum angespannt. Es kommt zu Verspannungen der Rückenmuskulatur, die die Wirbelsäule stützt, mit Nacken-, Schulter- oder Rückenschmerzen. So können psychosomatische Störungen eine Rolle bei der Schmerzentstehung spielen, etwa wenn Schmerzzustände ohne organischen Hintergrund auftreten.
„Oft hilft eine kombinierte Therapie. In unserer Praxisklinik verbinden wir daher Verfahren der inneren Medizin mit Allgemeinmedizin“, berichtet Dr. Lunow. „Rückenschmerzen lassen sich häufig mit einfachen Maßnahmen, wie z.B. Atem- und Entspannungsübungen wie Yoga, anderen Verfahren oder auch mit Anleitungen für eine gesündere Lebensführung heilen.“
Bei Rückenschmerzen Sport nur nach ärztlicher Abklärung
Generell fördert körperliche Aktivität unsere Gesundheit. Wer aufgrund einer Beeinträchtigung der Wirbelsäule unter Rückenschmerzen leidet, sollte mehr körperliche Bewegung und Ausdauersport in seinen Alltag einbauen. Doch auch hier gilt: erst nach Rücksprache mit dem Arzt. Denn nicht jede Bewegung ist förderlich für den Rücken. Von Bewegungen, die zu Stauchungen der Wirbelsäule führen, etwa Reiten oder sportliches Jogging, ist abzuraten. Gleiches gilt für Übungen, bei denen die Wirbelsäule überstreckt wird oder Drehbewegungen des Rumpfes durchgeführt werden, wie beim Tennis, Squash, Badminton oder Golfen.
„Unsere Bewegungen sollten den ganzen Körper einbeziehen. So fördern sie die Durchblutung und lockern schmerzhafte Muskelverspannungen“,sagt Dr. Lunow. Besonders geeignet sind Schwimmen, Spazierengehen, Wandern, Walken und Radfahren.
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