Ischias - Wenn der Rückenschmerz ins Bein zieht
Unangenehme Rückenschmerzen im unteren Bereich, die über das Gesäß in das Bein strahlen, sind meist die Folgen einer Reizung des sogenannten Ischiasnerves. Auch als Hexenschuss oder Ischialgie bekannt liegt die Ursache dieser Rückenschmerzen in dem Druck auf Nervenwurzeln, die aus dem Rückenmark treten. Durch Wirbelkanäle zwischen den einzelnen Wirbeln entlang geführt bildet dieser Nervenstrang den Ischiasnerv.
Ursache des Rückenschmerzes ist eine Verengung des Wirbelkanals
Sind die Kanäle blockiert oder verengt, kommt es zu unangenehmen Rückenschmerzen. Da der Ischiasnerv den unteren Körperbereich und die Beine versorgt, sind diese nicht nur lokal, sondern betreffen die gesamte Region. Die Ursachen für die Blockade können dabei vielfältig sein. Häufig ist es ein Bandscheibenvorfall, der zu einer Reizung des Ischiasnerves führt. Hierbei ist der Ring, der die innere Masse der Bandscheibe zusammenhält beschädigt und die Bandscheibe wölbt sich nach außen. Die polsternde Wirkung der Bandscheibe zwischen den einzelnen Wirbelkörpern geht verloren. Folge ist ein Druck auf den Nerv, der zu einem klassischen Ischiasschmerz führt. Dieser lässt nach, wenn der Druck wieder zurückgeht. Ähnliche Wirkung hat eine Verengung der Wirbelsäule (Spinalstenose). Hier bleibt die Bandscheibe intakt, aber der Wirbel drückt von außen an diese heran. Auch hier kommt es zu einem Druck auf die Nervenwurzeln abgehend vom Rückenmark. Eine typische Begleiterscheinung eines Verschleißes der Gelenke und der Bandscheibe bei Menschen ab dem 50sten Lebensjahr. Ebenso wie Spondylosisthesis, ein Wirbelgleiten, das mit einer Verengung des Nervenkanals einhergeht. Nur in seltenen Fällen ist die Ursache für den abstrahlenden Rückenschmerz eine Zyste oder ein Tumor, der auf den Nerv drückt, oder die Schädigung benachbarter Nervenregionen und Gelenke. Um dies herauszufinden ist dringend ein Gang zum Arzt anzuraten, wenn die Schmerzen länger als eine Woche andauern. Ein Gesundheitscheck ist in diesen Fällen zu empfehlen. Bei sehr starken Schmerzen sollte zudem gleich ein Notarzt konsultiert werden. In der Regel ist es jedoch so, dass wenn der Druck nachlässt, die Rückenschmerzen von selbst besser werden.
Bewegung hilft bei Ischialgie und vorbeugt diese vor
Das Positive an einer Ischialgie ist, dass dieser mit einfachen Mitteln in der Regel vorgebeugt werden kann. So ist eine starke Bauch- und Rückenmuskulatur der beste Weg für eine stabile Bandscheibe und Wirbelsäule. Sollte es zu einem klassischen Hexenschuss kommen, ist es wichtig aktiv zu bleiben. Denn Bewegung lockert die Wirbel und führt normalerweise zu einer Entlastung des eingedrückten Nervenkanals. Gehen, Schwimmen und Radfahren sind dabei die besten Methoden. Als Regel gilt dabei nur das zu tun, was gut tut. In manchen Fällen kann auch eine Krankengymnastik hilfreich sein. Hier werden richtige Bewegungsabläufe vermittelt und die nötigen Muskeln gestärkt. Vor allem sollte aber mit Geduld dem Körper Zeit zur Selbstheilung gegeben werden. Falsch ist es hingegen, dauerhaft zu liegen in der Hoffnung der Schmerz lässt nach. Denn liegend kann sich die Verengung zwischen den Wirbeln nicht öffnen. Generell sollte für einen dauerhaft gesunden Rücken ein Normalgewicht gehalten werden. Denn zu viele Kilos belasten die Wirbelsäule und die puffernde Bandscheibe unnötig. Bei einem Hexenschuss kann zudem jedes Kilo weniger die Verengung öffnen. Drohen die Schmerzen zu Verspannungen zu führen, sind leichte, nicht verschreibungspflichtige Medikamente über einen kurzen Zeitraum sinnvoll, um eine Verkrampfung mit Fehlhaltung vorzubeugen. Wird es trotz allem auch nach einiger Zeit nicht besser, müssen konventionelle Methoden, wie eine Behandlung mit Cortison in Betracht gezogen werden. In ganz schwierigen Fällen kann dies auch eine Operation sein. Ein Gespräch in unserer Praxisklinik wird Ihnen helfen die richtige Entscheidung zu treffen.
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